Berlin. Die Großreederei Hapag-Lloyd erhält finanzielle Hilfe aus dem Deutschlandfonds. Eine Bürgschaft über 1,2 Milliarden Euro soll das Unternehmen erhalten. Vorher wird sich der Haushaltausschuss des Bundestages noch mit dem Fall befassen. Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe sind geplant.

Die verlustreiche Großreederei Hapag-Lloyd soll eine Staatsbürgschaft in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erhalten. Das entschied der Lenkungsausschuss des «Deutschlandfonds» am Montag in Berlin, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Zunächst werde sich jedoch der Haushaltsausschuss des Bundestages am Mittwoch mit dem Fall befassen.

Der Hamburger Senat hatte vor wenigen Wochen den Weg zur Rettung der traditionsreichen Reederei freigemacht und als 23-prozentiger Miteigner einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Das Land wird künftig mit etwa 800 Millionen Euro an dem Unternehmen beteiligt sein.

Zu 43 Prozent gehört die Reederei dem TUI-Konzern. Den Rest teilt sich die Investorengruppe Albert Ballin, zu der Transportunternehmer Kühne, die Stadt Hamburg, die Privatbank M.M. Warburg, die Hanse Merkur, die Signal Iduna und die HSH Nordbank zählen.

Hilfe zur Stabilisierung

Neben den zu verbürgenden Krediten seien Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe in den nächsten drei Jahren und namhafte Gesellschafterbeiträge in Höhe von knapp 1,9 Milliarden Euro als wesentliche Maßnahmen zur Stabilisierung des durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in Schwierigkeiten geratenen Unternehmens vorgesehen, hieß es weiter.

Hapag-Lloyd zählt als größte deutsche Linienreederei zu den Top fünf der führenden Linienreedereien weltweit. Mit rund 7200 in der Schifffahrt Beschäftigten betreibt Hapag-Lloyd eine Flotte von rund 130 Containerfrachtern in 130 Ländern und ist nach Angaben des Ministeriums ein wichtiger Baustein im maritimen Cluster der Metropolregion Hamburg. (ap/ddp)