Essen. Künstliche Intelligenz macht elektronische Geräte lernfähig. Onlinehändler Galaxus: Boom bei Sauggeräten. Diktiergeräte wieder gefragt.
Trotz aller Skepsis gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz boomt der Verkauf elektronischer Geräte wie Staubsauger, Kameras oder Smartwatches, die KI nutzen. Der Onlinehändler Galaxus registriert einen sprunghaften Anstieg der Verkäufe.
Armbanduhren zeigen längst nicht mehr nur die Zeit, sondern messen den Puls und Blutdruck und kontrollieren den Schlaf. Staubsauger lernen durch eine Bilderkennungssoftware den Weg zwischen Schrank, Couch und Tischen. Lautsprecher befolgen dank Siri, Cortana oder Alexa die Befehle der Menschen. Künstliche Intelligenz ist also zum festen Bestandteil des Alltags geworden.
Galaxus: Elektronikgeräte mit KI wachsen um ein Viertel
Die hohe Nachfrage KI-basierter Geräte spürt auch der Onlinehändler Galaxus. Die Verkäufe von Smartwatches, Smartspeakern, Staubsaugerrobotern, Navigationsgeräten, Netzwerkkameras und Diktiergeräten mit Übersetzerfunktion ist nach Angaben des Unternehmens im vergangenen Jahr um durchschnittlich 24 Prozent gestiegen. Das stärkste Wachstum verzeichnen Netzwerkkameras mit 39 Prozent, gefolgt von Diktiergeräten (36 Prozent) und Smartspeakern (22 Prozent).
Durch den Einsatz selbstlernender KI liefern die Produkte immer smarter. Nach Angaben der Galaxus-Expertin Michelle Brändle nutzen Frauen immer häufiger etwa die Zyklus-App von Smartwatches. „Die Vorhersagen für die Menstruation werden mit der Zeit immer genauer“, sagt Brändle.
Diktiergeräte mit Übersetzungsfunktion
Stark nachgefragt sind auch Diktiergeräte mit Übersetzungsfunktionen. Neuerdings können Nutzerinnen und Nutzer auch die Bilderkennungs-KI einsetzen und mit Hilfe eines Stifts (Pen Scan) die fremdsprachige Speisekarte im Restaurant oder Bildbeschreibung im Museum lesen.
Nach eigenen Angaben kauften im vergangenen Jahr 4,09 Millionen Kundinnen und Kunden mindestens einmal bei Galaxus. Das Unternehmen ist in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden vertreten. Das Zentrallager befindet sich in Krefeld.
Weitere Texte aus dem Ressort Wirtschaft finden Sie hier:
- Vorwerk-Chef: Meine Frau wollte auch keinen Thermomix haben
- Biermarkt: Darum verkauft Stauder schweren Herzens wieder Dosenbier
- Sorgen bei Thyssenkrupp: „Stahlindustrie kämpft um Existenz“
- Galeria-Doppelschlag gegen Essen: Warenhaus und Zentrale weg
- Menschen in Not: So reagieren Einzelhändler auf Bettler vor ihrer Ladentür