Düsseldorf. Metro-Chef Greubel verteidigt seine Entscheidung, an den Großmärkten in Russland festzuhalten. Warum das Geschäft für den Konzern bedeutend ist.
Trotz der sich zuspitzenden Sicherheitslage hält Metro-Chef Steffen Greubel am Geschäft des Großhandelskonzern in Russland fest. „Unsere 100 Märkte sind offen. Wir schauen uns die Lage im Wochenrhythmus an“, sagte der Manager vor Journalisten in Düsseldorf. Er betonte, dass auch ihn der russische Angriffskrieg auf die Ukrainer empöre. „Es ist aber niemand geholfen, wenn wir aus Russland weggehen“, sagte Greubel. „Wir wollen das Geschäft nicht den Oligarchen überlassen“, so der Metro-Chef. Er trage überdies Verantwortung für rund 10.000 Beschäftigte dort.
https://www.waz.de/wirtschaft/metro-grossmaerkte-veraenderungen-fuer-kunden-und-beschaeftigte-id238811947.htmlDas Russland-Geschäft ist für die Metro signifikant: Es trägt zehn Prozent zum Umsatz bei und machte zuletzt 14 Prozent des Gewinns (Ebitda) aus. Gleichwohl räumt Greubel ein: „Natürlich gibt es da Probleme.“ Nicht jeder Lieferant sei noch in Russland aktiv. Die Metro müsse zum Teil günstigere Sortimente einkaufen. Das senke den Umsatz. Zudem beobachtet Greubel, dass „die kaufkräftige Klientel zunehmend aus den Großstädten abwandert“.
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Der Vorstandsvorsitzende ist sich der Gefahr einer möglichen Enteignung bewusst. Greubel: „Das würde die Metro aber nicht in ihrer Existenz gefährden.“