Essen. Der neue Thyssenkrupp-Chef Miguel Ángel López Borrego bekommt einen Vertrag bis Ende Mai 2026. Das hat der Aufsichtsrat des Konzerns entschieden.

Der neue Thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel Ángel López Borrego bekommt einen Drei-Jahres-Vertrag bis Ende Mai 2026. Das teilte der Essener Stahl- und Industriegüterkonzern nach einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag mit. Das Thyssenkrupp-Kontrollgremium sei damit in einem einstimmigen Beschluss einer Empfehlung des Personalausschusses gefolgt.

Der Vertrag der bisherigen Vorstandschefin Martina Merz werde zum 31. Mai aufgelöst. Thyssenkrupp-Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm dankte der Managerin „für ihr enormes Engagement“. Vize-Aufsichtsratschef Jürgen Kerner, der für die IG Metall im Thyssenkrupp-Kontrollgremium ist, betonte ebenfalls, die Arbeit von Martina Merz verdiene „allergrößten Respekt“.

Der neue Thyssenkrupp-Vorstandschef López erklärte, es stünden „wegweisende und tiefgreifende Entscheidungen“ an. Thyssenkrupp sei „eine der weltweit profiliertesten Industrie-Marken Deutschlands mit großem Entwicklungspotenzial – vor allem rund um die grüne Transformation“. Der 58-jährige Spanier, der in Hessen geboren worden ist, hat viele Jahre im Siemens-Konzern gearbeitet. Er gilt als international erfahren, zahlenorientiert und auch vertraut mit dem Metier der Zu- oder Verkäufe von Firmen.

Martina Merz hatte noch einen Vertrag bis 2028 erhalten

Ein Strategiewechsel sei mit dem neuen Konzernlenker nicht geplant, hatte Aufsichtsratschef Russwurm bereits vor einigen Tagen erklärt. Mit Miguel Ángel López Borrego an der Spitze werde Thyssenkrupp „den Weg der Transformation auf Basis der entwickelten strategischen Linien fortführen“, erklärte Russwurm, der auch BDI-Präsident ist. Der Umbau von Thyssenkrupp sei „nicht abgeschlossen“.

Martina Merz hatte in einem Schreiben an die Beschäftigten mitgeteilt, sie wolle mit ihrem Rückzug „die Möglichkeit für eine personelle Neuaufstellung freimachen“. Nach der „Rettungsaktion“, bei der sie 2019 angetreten sei, breche nun eine neue Phase für Thyssenkrupp an, in der „andere Kompetenzen im Vorstand gefragt“ seien. „Deshalb halte ich es für richtig, jetzt den Weg dafür freizumachen“, so Merz.

Erst vor etwa einem Jahr war der Vertrag von Martina Merz bis 2028 verlängert worden. Die Laufzeit des Vertrags für López ist kürzer.

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