Düsseldorf. Vodafone streicht bundesweit 1300 Stellen und will 400 neue schaffen. Deutschlandchef Rogge will verlorenes Vertrauen der Kunden zurückerobern.
Der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern Vodafone Deutschland plant den Abbau von 1300 Stellen. Das kündigte der neue Geschäftsführer Philippe Rogge am Mittwoch in einer Mail an die Beschäftigten an. Er wolle das Unternehmen schlanker aufstellen, hieß es.
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„Wenn wir unsere Ambitionen finanzieren wollen, müssen wir diesen schmerzhaften Schritt gehen“, sagte Rogge dem „Handelsblatt“. Vor einigen Wochen noch hatte Vodafone Spekulationen über einen merklichen Arbeitsplatzabbau zurückgewiesen. Auf Anfrage erklärte das Unternehmen nun, dass unter dem Strich 6,3 Prozent der bundesweit gut 14.000 Vollzeitstellen wegfallen sollen. In dem Saldo seien 400 Arbeitsplätze inbegriffen, die Vodafone bei Großkundenprojekten, in der Technik und im Netzbetrieb schaffen wolle. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, erklärte ein Konzernsprecher. Gekürzt werden solle in erster Linie im Management und in Bereichen ohne Kundenkontakt.
Vodafone-Chef Rogge: zu viel versprochen und zu wenig gehalten
Der Belgier Philippe Rogge, der von Microsoft kam, hatte im Juli 2022 die Nachfolge des eloquenten Österreichers Hannes Ametsreiter an der Spitze von Vodafone Deutschland angetreten. Seither hatte Rogge öffentliche Auftritte und Äußerungen strikt gemieden. Im Hintergrund hat er derweil ein Konzept ausgearbeitet, das Vodafone Deutschland wieder in die Offensive bringen soll.
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Denn die Düsseldorfer waren zuletzt betriebswirtschaftlich und technologisch gegenüber den Wettbewerbern Deutsche Telekom und Telefonica/O2 zurückgefallen. Klagen über den Service häuften sich. Zudem hatte Vodafone Ärger mit seinen fremd vergebenen Shops, deren Betreiber im Verdacht standen, Kundinnen und Kunden Mobilfunkverträge unterzuschieben. „Viele Leute haben das Vertrauen in uns verloren“, sagte Rogge dem „Handelsblatt“. Über Jahre habe man „zu viel versprochen und zu wenig gehalten“.