Essen. Die Thyssenkrupp-Großaktionärin Krupp-Stiftung ist Opfer von Hackern geworden. Ein Kanal der Stiftung sei „vollständig von Hackern übernommen“.

Die Essener Krupp-Stiftung, Großaktionärin des Industriekonzerns Thyssenkrupp, ist zur Zielscheibe von Hackern geworden. Ihr Instagram-Kanal sei von einem Angriff betroffen, erklärt die Stiftung auf ihrer Website. „Der Kanal wurde vollständig von Hackern übernommen und ist für die Stiftung nicht mehr greifbar“, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Stiftung arbeite mit Hochdruck daran, diesen Angriff abzuwehren. „Wir haben interne und externe Expert*innen hinzugezogen, die Polizei eingebunden und den Vorfall zur Anzeige gebracht.“ Auch beim Kanal-Betreiber Meta sowie bei Facebook habe die Stiftung Unterstützung angefordert.

Über den Profiltext der Krupp-Stiftung auf Instagram seien Nutzerinnen und Nutzer aufgefordert worden, einen Link anzuklicken, um Facebook-Login-Daten abzufragen. Die Stiftung könne auch nicht ausschließen, dass einzelne Menschen per Direktnachricht kontaktiert worden seien. „Daher bittet die Stiftung alle Nutzer*innen, vorsichtig zu sein und keine Links im Zusammenhang mit dem Kanal anzuklicken.“ Nach aktueller Kenntnis und Überprüfung sei der Internetauftritt der Krupp-Stiftung nicht betroffen.

Mit einem Anteil von rund 21 Prozent ist die traditionsreiche Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die auf dem Gelände der Essener Villa Hügel residiert, die größte Einzelaktionärin des Stahl- und Industriegüterkonzerns Thyssenkrupp. Einen Zusammenhang zur digitalen Hauptversammlung von Thyssenkrupp am Freitag (4. Februar) vermutet die Stiftung nicht.

Dem Vernehmen nach sind auch andere Kulturinstitutionen in den vergangenen Tagen von Hackern attackiert worden. Wie die Hacker Zugriff auf den Account der Krupp-Stiftung erlagen konnten, sei noch unklar. Der Angriff erfolgte bereits vor einigen Tagen. Am Donnerstag (3. Februar) war die Instagram-Seite der Krupp-Stiftung nicht erreichbar.

Weitere Kulturinstitutionen von Hackerangriff betroffen

Auch die vom NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerium und vom Regionalverband Ruhr (RVR) getragene Institution Urbane Künste Ruhr ist eigenen Angaben zufolge vor wenigen Tagen gehackt worden, gab aber mittlerweile wieder Entwarnung. „Wir haben die Kontrolle über den Instagram-Account von Urbane Künste Ruhr zurück“, teilte die Initiative am 31. Januar auf ihrer Website mit. „Damit können nun keine ungewollten Phishing-Nachrichten über den Account verschickt werden.“

Zwischenzeitlich sei der Instagram-Kanal von Urbane Künste Ruhr von den Hackern unbenannt worden in „ighelpcontacts“ und „Verifycenter“. Über diese Absendernamen seien Privatnachrichten an Follower des Kanals verschickt worden. „Bitte seid weiterhin vorsichtig und prüft genau, ob Nachrichten echt sind oder einen betrügerischen Hintergrund haben“, mahnt die Ruhrgebietsinstitution auf ihrer Website.

Auch der Instagram-Kanal des HMKV Hartware MedienKunstVerein mit Sitz im Dortmunder U sei von Hackern übernommen worden, wie das Kunstzentrum auf seiner Website mitteilt.