Essen. Eine Bilanz für 2020 hat die Steag noch nicht veröffentlicht. Zuletzt habe sich die Lage „spürbar verbessert“. Neuer Geschäftsführer berufen.
Der angeschlagene Essener Energiekonzern Steag sieht Fortschritte bei der Sanierung. Die wirtschaftliche Lage habe sich „spürbar verbessert“, teilte das Unternehmen mit, ohne Zahlen zu nennen. Die Steag werde zügig aus der Kohleverstromung aussteigen und erschließe sich neue Geschäftsfelder rund um erneuerbare Energien sowie die Dekarbonisierung der Industrie, erklärte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Steag-Geschäftsführung. Eine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr, in dem der Energiekonzern stark unter Druck geraten war, hat das Unternehmen aber bislang nicht veröffentlicht.
Die Steag gehört mehreren Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet, die vor mehr als zehn Jahren eingestiegen sind. Für insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro übernahmen die kommunalen Betriebe das traditionsreiche Essener Unternehmen vom Chemiekonzern Evonik. Mittlerweile wollen die Steag-Städte – Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken – wieder aussteigen. Geplant ist, dass die RAG-Stiftung, die Mehrheitseigentümerin von Evonik, in der Übergangsphase als Treuhänderin agiert.
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Ende Mai hatte sich die Steag von ihrer Rohstoff- und Entsorgungsfirma Power Minerals getrennt und an die tschechische Unternehmensgruppe EPH verkauft. Von einer „ertragreichen Transaktion“ ist bei der Steag die Rede. Hinzu komme ein „positiver Geschäftsverlauf“ in der jüngsten Vergangenheit.
Steag prüft Einsatz von Holzpellets im Duisburger Kraftwerk
Im Laufe des Jahres hatte die Steag eine Reihe von Steinkohlekraftwerken zur Stilllegung angemeldet, darunter Standorte in Herne und Bergkamen. Aus heutiger Sicht werde ab November 2022 lediglich noch das Steinkohlekraftwerk Walsum 10 am Strommarkt teilnehmen, teilte die Steag mit. Für diese Anlage erwägt der Konzern eine Umstellung auf den Brennstoff Holzpellets, um die Klimabilanz zu verbessern.
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Der Unternehmensberater Carsten König, der im Februar als Sanierungsexperte in die Geschäftsführung gekommen ist, verlässt die Steag wieder. Neuer Geschäftsführer wird Ralf Schmitz. Er gehört zu einer Düsseldorfer Unternehmensberatung. Schmitz verfüge „über umfassende Erfahrung in der Restrukturierung und Transformation von Unternehmen im Industriesektor“, wird bei der Steag betont.