Essen. Neustart beim einflussreichen Wirtschaftsbündnis Initiativkreis Ruhr: Vonovia-Chef Rolf Buch stellt auch eine neue Geschäftsführerin vor.

Mit einer veränderten personellen Aufstellung probt das Wirtschaftsbündnis Initiativkreis Ruhr einen Neustart. Zu Beginn der Amtszeit von Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch und Boston-Consulting-Manager Andreas Maurer an der Initiativkreis-Spitze gibt es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung des einflussreichen Firmennetzwerks. Mit der früheren Bertelsmann- und Eon-Managerin Anette Bickmeyer führt erstmals eine Frau die Geschäfte der traditionsreichen Vereinigung.

Mit mehr als 70 Unternehmen und Institutionen gilt der Initiativkreis Ruhr (IR) als eines der stärksten regionalen Wirtschaftsbündnisse Deutschlands. Konzerne wie Eon, RWE, Evonik, Hochtief und Thyssenkrupp gehören ebenso zu dem Netzwerk wie die Universitäten der Region sowie die Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und Schalke 04. Der Initiativkreis ist im Jahr 1989 an den Start gegangen, um den Strukturwandel im Revier zu unterstützen. Zu den Gründern gehörten Ruhrbischof Franz Hengsbach, Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen, Veba-Chef Rudolf von Bennigsen-Foerder, der Gewerkschaftsvorsitzende Adolf Schmidt und Jürgen Gramke vom Verein „Pro Ruhrgebiet“.

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Geleitet wird der Initiativkreis Ruhr traditionell durch zwei ehrenamtliche „Moderatoren“ aus dem Kreis der Mitglieder. Seit Anfang 2016 waren dies RAG-Chef Bernd Tönjes und National-Bank-Chef Thomas A. Lange.

Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch übernimmt eine zweijährige Amtszeit beim Initiativkreis Ruhr (IR).
Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch übernimmt eine zweijährige Amtszeit beim Initiativkreis Ruhr (IR). © dpa | Marcel Kusch

Das Alltagsgeschäft liegt bei der Initiativkreis Ruhr GmbH, deren Leitung Anette Bickmeyer ab Juli übernimmt. Sie folgt auf Dirk Opalka, der zu seinem Arbeitgeber Evonik zurückkehren wird, von dem er seit Ende 2013 ausgeliehen worden ist.

Neue Geschäftsführerin hat Erfahrungen beim Initiativkreis Ruhr gesammelt

Rolf Buch, der Vorstandschef des Bochumer Dax-Konzerns Vonovia, betonte nach einer digitalen Vollversammlung des Wirtschaftsbündnisses, Anette Bickmeyer kenne den Initiativkreis Ruhr „sehr gut“, da sie in der Moderatorenzeit des damaligen Eon-Chefs Wulf Bernotat maßgeblich an der Entwicklung des Bottroper Klimaprojekts Innovation City beteiligt gewesen sei.

Neben Buch ist Andreas Maurer von der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) neuer Initiativkreis-Moderator. Der Industriegüter-Experte leitete das Büro von BCG in Düsseldorf mit mehr als 250 Mitarbeitern. Seit 2017 ist Maurer bei BCG verantwortlich für das Geschäft mit Familienunternehmen in Deutschland. Im Initiativkreis hat sich Maurer bislang unter anderem bei der Entwicklung einer Gründer-Initiative eingebracht.

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Das neue Moderatoren-Duo Buch und Maurer formulierte ehrgeizige Ziele für den Initiativkreis Ruhr. Das Ruhrgebiet müsse eine führende Position im internationalen Wettbewerb der Regionen beanspruchen. „Wir müssen die Chance ergreifen und mutiger und größer denken“, sagte Buch. „Das Ruhrgebiet hat das Potenzial, zum attraktivsten Lebens-, Arbeits- und Innovationsraum in Europa zu werden.“

Neues Leitmotiv „Verbinden, Vernetzen, Zukunft gestalten“

Maurer betonte, mit vielen international agierenden Unternehmen sowie einer dichten Bildungs- und Forschungslandschaft sei „das Ruhrgebiet hervorragend aufgestellt, um sich in Europa ganz vorne zu platzieren“. Das Ziel des Initiativkreises sei es, die Lebensqualität der Menschen im Ruhrgebiet nachhaltig zu verbessern.

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Trotz aller Fortschritte stehe das Ruhrgebiet aber weiterhin vor großen Herausforderungen. „Insbesondere der Themenkomplex Infrastruktur bewegt die im Initiativkreis Ruhr verbundenen Unternehmen. Das hat eine aktuelle Befragung unserer Mitglieder gezeigt“, sagte Maurer. Unter dem Leitmotiv „Verbinden, Vernetzen, Zukunft gestalten“ wollen die IR-Moderatoren nun den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur als einen Schwerpunkt ihrer zweijährigen Amtszeit in den Blick nehmen. Buch sagte, es gehe dabei insbesondere um Themen wie Innovationen in Mobilität und Digitalisierung, Wohn- und Lebensqualität sowie Klimaschutz.