Essen. Der Essener Chemiekonzern will nicht nur die eigenen rund 20.000 Mitarbeiter in Deutschland, sondern auch deren Familien gegen Corona impfen.
Der Essener Chemiekonzern Evonik will alle rund 20.000 Mitarbeiter in Deutschland und deren Familien selbst impfen. „Es wird höchste Zeit, dass wir beim Impfen unterstützen dürfen“, sagte Vorstandschef Christian Kullmann. „Wir sind bereit, es kann direkt losgehen.“ Ihm sei es „persönlich wichtig, dass wir dieses Angebot nicht nur unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch deren Familien unterbreiten“, betonte Kullmann. Hierfür sei es erforderlich, die werksärztlichen Dienste großer Unternehmen umgehend in die staatliche Corona-Impfstrategie einzubeziehen.
Beim werksärztlichen Dienst von Evonik seien die Vorbereitungen für eine große Impfaktion in standorteigenen Impfzentren weitgehend abgeschlossen, erklärte das Unternehmen. „Anders als viele niedergelassene Hausärzte haben wir die Möglichkeit, andere medizinische Aufgaben temporär zurückzustellen“, sagt die ärztliche Direktorin von Evonik, Uta Müller. „Wir verfügen über das Personal, die Örtlichkeiten sowie die erforderliche Infrastruktur, um in kurzer Zeit viele Menschen impfen zu können.“ Zudem könne jede Art von Impfstoff eingesetzt werden, unabhängig davon, ob oder wie dieser gekühlt werden muss.
„Eine Impfpflicht wird es bei Evonik nicht geben“
Kullmann hob die Dinglichkeit des Impfens hervor. „Die Pandemie belastet die Wirtschaft immer noch erheblich“, sagte der Evonik-Vorstandschef, der auch Vorsitzender des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) ist. „Daher muss die Impfrate in Deutschland zügig steigen, damit wieder mehr Normalität möglich wird.“
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Das Angebot, das Evonik den Beschäftigten unterbreiten möchte, sei freiwillig. „Eine Impfpflicht wird es bei Evonik nicht geben“, wird im Konzern betont. Zudem respektiere das Unternehmen bestehende staatliche Priorisierungen, solange nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um jedem Menschen ein Impfangebot zu machen.
Mit dem Konzernsitz in Essen und dem Chemiestandort Marl, wo das Unternehmen rund 7000 Menschen beschäftigt, ist Evonik einer der großen Arbeitgeber in NRW. Bei dem 33.000-Mitarbeiter-Konzern habe es weltweit 1300 infizierte Beschäftigte gegeben, berichtete Personalvorstand Thomas Wessel Anfang März bei der Bilanzpressekonferenz. 1200 von ihnen seien mittlerweile wieder genesen, sagte Wessel zum damaligen Zeitpunkt.