Essen. Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen schließt einen Wechsel in den Aufsichtsrat des Konzerns aus. „Ich stand nie bereit“, stellte Teyssen klar.

Der scheidende Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen (61) schließt einen Wechsel in den Aufsichtsrat des Essener Energiekonzerns aus. „Ich stand nie bereit“, sagte Teyssen. Dies sei auch in zwei oder zehn Jahren so. Eine klare Haltung in dieser Frage entspreche seinem Verständnis von guter Unternehmensführung. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, Teyssen, der seit mehr als zehn Jahren Deutschlands größten Energiekonzern führt, könnte nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand den Aufsichtsratsvorsitz anstreben.

Teyssens Vorstandskollege Leonhard Birnbaum (53) rückt nach einer Entscheidung des Aufsichtsrats im April nächsten Jahres an die Spitze des Konzerns mit weltweit rund 75.000 Beschäftigten. Birnbaum hatte sich in den vergangenen Monaten im Eon-Vorstand federführend um die Integration der einstigen RWE-Tochter Innogy gekümmert.

„Der große Konzernumbau von Eon erst einmal erfolgreich abgeschlossen“

Ein Stück Industriegeschichte hatte Teyssen gemeinsam mit RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz geschrieben. Im März 2018 einigten sich die beiden auf eine weitreichende Neuordnung der Geschäftsaktivitäten der beiden größten deutschen Energiekonzerne. Eon konzentriert sich seitdem vor allem auf das Geschäft rund um den Vertrieb und die Energienetze – bei RWE wird die Stromerzeugung gebündelt.

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Verbunden mit der Neuaufstellung von Eon und RWE ist auch die Zerschlagung von Innogy. Eon hatte angekündigt, im Zuge der Übernahme konzernweit bis zu 5000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. „Mit der Integration von Innogy ist der große Konzernumbau von Eon erst einmal erfolgreich abgeschlossen“, sagte Eon-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley zum Abschied von Teyssen.