Essen. Aldi schließt am Samstag seine Keimzelle in Essen. Der Geist der „Verkaufsstelle 1“ soll aber 200 Meter weiter in der neuen Filiale weiterleben.
Um 16 Uhr gehen an diesem Samstag 101 Jahre Handelsgeschichte zu Ende. Aldi Nord schließt die „Verkaufsstelle 1“ an der Huestraße 89 im Essener Stadtteil Schonnebeck. An diesem historischen Ort nahm die Erfolgsgeschichte des größten deutschen Discounters ihren Lauf, als im Jahr 1919 das „Kaufhaus für Lebensmittel Karl Albrecht“ erstmals seine Türen für die Kunden öffneten. Aus dem elterlichen Krämerladen machten die Brüder Karl und Theo Albrecht im Laufe der Jahrzehnte ein international expandierendes Unternehmen.
https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/aldi-nord-verlaesst-nach-100-jahren-das-stammhaus-in-essen-id227148487.html Nach modernen Standards war die Filiale längst viel zu klein geworden und hatte vor allem keine Parkplätze vor der Tür. 200 Meter weiter baute Aldi Nord deshalb einen neuen Markt – mit 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche fast doppelt so groß. Der historische Geist des Stammhauses soll aber auch im „neuen ältesten Aldi-Markt“ weiterhin präsent sein. So will Aldi das besondere Geschäft nennen.
Fotos und Broschüre erinnern an Stammhaus
„An vielen Stellen werden wir in der neuen Filiale an die Geschichte im Stadtteil erinnern und Geschichten der Menschen erzählen, die dahinterstehen“, kündigt Aldi-Sprecherin Serra Schlesinger an. Überdies hat das Unternehmen eine Broschüre mit einem Zeitstrahl vom Krämerladen zum modernen Discounter aufgelegt, die bei der Eröffnung am 10. Dezember präsentiert werden soll.
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Was aus dem Stammhaus an der Huestraße werden soll, ist allerdings offen. Die Familie Albrecht, so ist zu hören, hat sich dafür ausgesprochen, dass die Immobilie, in der auch Wohnungen sind, im Besitz des Unternehmens bleibt. Immerhin standen hier die Brüder Karl und Theo Albrecht selbst jahrelang hinter der Verkaufstheke.
Man prüfe gerade mehrere Möglichkeiten, wie das Ladenlokal künftig genutzt werden soll, erklärt Schlesinger. Von der Idee, aus der „Verkaufsstelle 1“ ein Museum zu machen, hat man aber offenbar verworfen. An den Mitgründer Theo Albrecht will Aldi Nord stattdessen im neuen Campus erinnern, der gerade im Essener Stadtteil Kray gebaut wird. Auf der großzügigen Plaza im Eingangsbereich der neuen Konzernzentrale soll Albrechts Büro hinter Glas aufgebaut und erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden.