Essen. Die neue Eon-Tochter Westenergie geht im Oktober an den Start. Die Firmenzentrale kommt in den ehemaligen RWE-Turm am Opernplatz in Essen.

Beim Start der neuen Eon-Regionalgesellschaft Westenergie verbreitet Firmenchefin Katherina Reiche Optimismus. Zum 1. Oktober nimmt die Westenergie AG als größte deutsche Eon-Regionalgesellschaft ihre Arbeit auf. Das Unternehmen mit fast 10.000 Beschäftigten vereint eigenen Angaben zufolge alle regionalen Aktivitäten des Konzerns in NRW, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

Hervorgegangen aus dem Netzbereich der ehemaligen Innogy betreibe Westenergie rund 180.000 Kilometer Strom-, 24.000 Kilometer Gas- und etwa 5000 Kilometer Wassernetze im Westen Deutschlands und versorge so mehr als 7,5 Millionen Menschen, teilte die Eon-Tochter mit. Die Zentrale von Westenergie befindet sich im früheren RWE-Turm am Opernplatz in Essen, wo etwa 600 Beschäftigte für das Unternehmen arbeiten sollen.

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Zur Westenergie gehören auch die Stadtwerke-Beteiligungen von Eon – mit kommunalen Unternehmen wie ELE in Gelsenkirchen, RWW in Mülheim, DEW 21 in Dortmund, den Stadtwerken in Duisburg, Essen, Velbert und Ratingen sowie Rhein-Energie in Köln.

Dortmund bleibt Hauptsitz von Westnetz

Das Kerngebiet von Westenergie reicht von Osnabrück im Norden bis Trier im Süden und von Wesel im Westen bis Arnsberg im Osten. Dabei verfügt Westenergie über 130 Beteiligungen an Stadtwerken und Netzgesellschaften. Die Führung liegt bei einem vierköpfigen Vorstand: Katherina Reiche leitet das Unternehmen als Vorstandsvorsitzende, Achim Schröder ist Finanzvorstand, Harald Heß ist für Technik und Oliver Henrichs für Personal zuständig. Aufsichtsratschef ist der Eon-Manager Bernd Böddeling. Katherina Reiche war CDU-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, bevor sie in die Wirtschaft wechselte.

Den vorgesehenen Stellenabbau im Zuge der Zerschlagung der früheren RWE-Tochter Innogy will Westenergie-Chefin Reiche ohne Kündigungen und in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern erreichen, wie sie betonte. Westenergie setze beim Arbeitsplatzabbau unter anderem auf Vorruhestandsregelungen und Abfindungen, erklärte Reiche. Wie viele Stellen bei Westenergie wegfallen, behielt die Managerin allerdings für sich.

Stellenabbau im Zuge des Deals von Eon und RWE

Im Zuge der Übernahme von Innogy durch Eon sollen im Gesamtkonzern bis zu 5000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Eon-Chef Johannes Teyssen hatte das Ziel ausgegeben, ab dem Jahr 2022 jährlich Einsparungen durch die Übernahme von Innogy in Höhe von 600 bis 800 Millionen Euro erreichen zu wollen. Etwa zehn Prozent davon sollen auf die neuen Eon-Konzerntochter Westenergie entfallen, sagte deren Finanzvorstand Achim Schröder.

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Die Westenergie-Tochtergesellschaft Westnetz ist der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Ihr Hauptsitz bleibt in Dortmund. Vorstandschefin Reiche betonte, ihr Unternehmen stehe für „Versorgungssicherheit und innovative Produkte“. So könnten „intelligenten Straßenlaternen“ nicht nur Licht spenden, sondern auch als Ladepunkt für Elektroautos dienen oder per Sensorik Parkraum-Management ermöglichen und Daten zur Luftqualität erheben. Westenergie betreibe derzeit etwa 350.000 Straßenlaternen.