Bochum/Duisburg. Ferdinand Dudenhöffer lehrt nun doch nicht in der Schweiz – stattdessen hat der Auto-Experte Pläne für Bochum und Duisburg.
Ferdinand Dudenhöffer ist dieser Tage mit einem aktuellen Beitrag auf dem Videoportal YouTube zu sehen. Mit Daimler-Kommunikationschef Jörg Howe spricht er über den Trend zu kleinen SUVs, den Erfolg von Tesla und nebenbei auch über seine eigene Zukunft. „Ich durfte Hochschullehrer sein – und das ist der schönste Job, den der liebe Gott vergeben kann, denn da dürfen Sie wirklich machen, was Sie wollen“, sagt Dudenhöffer im Plauderton. Ähnlich selbstbestimmt stellt sich der „Professor im Ruhestand“ auch seine Zukunft vor. Vor wenigen Monaten ist der heute 69-Jährige, der sich als Auto-Experte bundesweit einen Namen gemacht hat, an der Universität Duisburg-Essen ausgeschieden. Doch ein Leben ohne Arbeit strebt Dudenhöffer nicht an. Sein Duisburger CAR-Institut will er ausbauen. Auch den Großkongress CAR-Symposium möchte er trotz der Coronavirus-Pandemie im kommenden Jahr in Bochum veranstalten.
„Wegen Corona verschieben wir das CAR-Symposium von Januar auf Mai“, berichtet Dudenhöffer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ein Großkongress tief im Winter ist uns zu riskant, daher streben wir den Termin im Frühjahr an.“ Während viele Messe- oder Kongressveranstalter in den vergangenen Monaten Absagen verschicken mussten, hatte Dudenhöffer Glück. Sein CAR-Symposium 2020 konnte im Februar noch kurz vor der Corona-Welle stattfinden. Für das nächste Branchentreffen im Bochumer Ruhr-Congress erwarte er unter anderem VW-Chef Herbert Diess, kündigt Dudenhöffer an. „Zuletzt hatten wir Jahr für Jahr etwa 1200 oder 1300 Teilnehmer beim CAR -Symposium. Hinzu kamen rund 3000 Besucher bei unserer Recruiting-Messe. Ich denke, dass solche Teilnehmerzahlen weiterhin realistisch sind.“
„Das Kapitel Schweiz ist abgeschlossen“
Bei seinem Abschied von der Universität Duisburg-Essen hatte Dudenhöffer verkündet, er wolle künftig in der Schweiz lehren – mit einer Professur in St. Gallen. Doch es blieb bei einem kurzen Abstecher ins Ausland. „Das Kapitel Schweiz ist abgeschlossen“, räumt Dudenhöffer ein. „Es hat leider nicht gepasst.“
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Mit seinem CAR-Institut, das er während seiner Zeit als Hochschullehrer aufgebaut hat, plane er weiterhin in Duisburg, erklärt Dudenhöffer. Losgelöst von der Uni und eigenständig sei das Institut mit fast zehn Mitarbeitern „ein kleines Unternehmen“. Den Zweig mit Mobilitäts- und Innovationsstudien wolle er künftig ausbauen – ebenso wie das Kongress-Management. „Wir haben Wachstumspläne. Ich bin ja erst 69“, kommentiert dies Dudenhöffer. „Ich habe noch lange nicht vor, in Rente zu gehen.“
„In China liegt die Zukunft“
Eine für den kommenden September in Duisburg geplante Veranstaltung mit Daimler-Chef Ola Källenius und Chemie-Nobelpreisträger Akira Yoshino, der als Erfinder des Lithium-Ionen-Akkus gilt, organisiert Dudenhöffer nun wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz. Im März nächsten Jahres will der Auto-Experte aus dem Ruhrgebiet gemeinsam mit VW ein „Batterie-Symposium“ in Salzgitter veranstalten.
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Schon vor Jahren hat Dudenhöffer einen Ableger des Bochumer CAR-Symposiums für die chinesische Metropole Schanghai entwickelt. „Ganz wichtig ist für uns der chinesische Markt“, sagt er. „Hier haben wir noch viele Pläne.“ Bereits jetzt arbeite er intensiv mit chinesischen Organisationen und Unternehmen wie Huawei zusammen, denn: „In China liegt die Zukunft.“ Ein IT-Symposium, das er gemeinsam mit der Bochumer Softwareschmiede G-Data plane, solle daher auch simultan ins Chinesische übersetzt werden.
„Bochum ist nicht der Nabel der Autowelt“
Denkbar sei auch ein Standortwechsel des CAR-Symposiums, sagt Dudenhöffer. „Ob wir langfristig in Bochum bleiben, werden wir sehen. Wir sind mit der Stadt nicht verheiratet.“ Klar sei: „Wir schauen uns auch andere Standorte an, Berlin, Frankfurt, München oder Düsseldorf zum Beispiel. Bochum ist nicht der Nabel der Autowelt.“
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Mit Bochum verbindet Dudenhöffer allerdings sein privater Wohnsitz. Seine sympathisch unaufgeräumte „Bude“, wie Dudenhöffer sein Büro nennt, ist auch bei der Youtube-Runde mit Daimler-Kommunikationschef Howe zu sehen. „Sie arbeiten immer noch wahnsinnig viel“, bemerkt Howe in dem Gespräch. Und Dudenhöffer entgegnet, bei dem, was er tue, benötige er „kein Hobby und erst recht keinen Urlaub“.