Düsseldorf. Edeka und Kaufland sind an mehr Real-Märkten interessiert. Nach der Übernahme durch SCP zieht Ex-Karstadt-Chef Urban in den Real-Aufsichtsrat.
Das Interesse von Handelskonzernen an den zum Verkauf stehenden Real-Filialen wächst. Die Konkurrenten Kaufland und Edeka wollen offenbar mehr Märkte der SB-Warenhauskette übernehmen als sie bislang beim Bundeskartellamt angemeldet haben.
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Seit dem 1. Juli gehören die 256 Real-Filialen der russischen SCP-Group. Sie hat mit dem bisherigen Eigentümer Metro vereinbart, 50 Märkte für maximal zwei Jahre selbst zu betreiben. Für 17 Standorte, darunter Duisburg-Großenbaum und Herten, gibt es bereits Schließungsbeschlüsse. Alle anderen Filialen stehen zum Verkauf.
Ex-Karstadt-Chef Urban im Aufsichtsrat
Mit Kaufland hat SCP eine Vereinbarung zur Übernahme von 88 Standorten geschlossen, bei Edeka sind es 53. Doch die während der Corona-Krise gut laufenden Geschäfte bei Real wecken offenbar Begehrlichkeiten. So hat Kaufland angekündigt, 101 Märkte übernehmen zu wollen und Edeka hat nun nach Informationen der Lebensmittel Zeitung Interesse an rund 70. Parallel dazu verhandelt SCP mit der Kölner Rewe-Gruppe und dem Handelskonzern Globus.
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Der neue Eigentümer plant, die ersten Häuser bereits zum Jahresende zu übergeben. Dazu braucht der Finanzinvestor aber die Zustimmung des Kartellamts. Es hat für jeden Real-Standort zu überprüfen, ob sich der Verkauf auf die Wettbewerbssituation im Umfeld auswirkt. SCP versichert, dass die Erwerber auch die Real-Mitarbeiter übernehmen wird. Dennoch haben längst nicht alle 34.000 eine Perspektive.
Mit dem Übergang von der Metro zu SCP hat Real auch einen neuen Aufsichtsrat berufen. Zum Vorsitzenden wurde der frühere Kaufland-Chef Patrick Kaudewitz gewählt. Der Manager war 26 Jahre lang für den Mutterkonzern Schwarz, zu dem auch Lidl gehört, tätig. Im Frühjahr 2019 schied Kaudewitz dort aus. Zu den neuen Aufsehern gehört auch Wolfgang Urban, der während seiner Laufbahn bereits die Handelsriesen Metro, Kaufhof und Karstadt geführt hatte.