Essen. Wegen der Coronakrise sind alle 1200 Läden von Deichmann in Deutschland geschlossen. Die Beschäftigten sollen in Kurzarbeit gehen.
Europas größter Schuhhändler Deichmann reagiert mit Betriebsferien und Kurzarbeit für Tausende Beschäftigte auf die Corona-Pandemie. Die Filialen der Unternehmensgruppe sind derzeit in Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Ländern geschlossen, wie das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Allein in Deutschland betreibt Deichmann rund 1200 Läden. Auch in der Firmenzentrale in Essen werden die Folgen der Coronakrise spürbar.
Für alle Filialen und die Firmenzentrale in Essen soll es zunächst Betriebsferien geben – vom 23. März bis zum 4. April, erklärte das Unternehmen. Lediglich einzelne Mitarbeiter seien von dieser Regelung „zur Aufrechterhaltung eines Minimalbetriebs“ ausgenommen. Ab dem 6. April will Deichmann im Verkauf und ausgewählten Bereichen in der Essener Zentrale auf Kurzarbeit umschalten – in Form einer Stundenreduktion.
Deichmann befürchtet „extreme Umsatzausfälle“
Die Deichmann-Gruppe sei „solide aufgestellt“ und werde als Unternehmen „diese Krise meistern können“, betonte die Geschäftsleitung. Gleichwohl müsse auch Deichmann „alles Erdenkliche tun, um die extremen Umsatzausfälle teilweise zu kompensieren und somit möglichst alle bestehenden Arbeitsplätze zu sichern“. Vor diesem Hintergrund habe sich das Unternehmen für die Situation in Deutschland gemeinsam mit dem Betriebsrat auf ein „Maßnahmenpaket“ mit Kurzarbeit und Betriebsferien verständigt. Mehr als 16.000 Mitarbeiter gehörten Ende 2018 zu Deichmann in Deutschland.
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Den Betrieb des Online-Shops will der Schuhhändler aufrechterhalten. Damit Kunden „nicht unnötig ihr Zuhause verlassen müssen“, verlängert Deichmann die Rückgabefrist eigenen Angaben zufolge um sechs Wochen.
Rund 1000 Mitarbeiter in der Essener Zentrale
Europas größter Schuhhändler befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Gründerfamilie. Geführt wird das Unternehmen schon seit einigen Jahren von Heinrich Deichmann. Die Essener Unternehmensgruppe beschäftigt eigenen Angaben zufolge weltweit mehr als 40.000 Mitarbeiter in rund 4000 Filialen und 40 Onlineshops. Läden befinden sich unter anderem in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Portugal und Spanien. Die Deichmann-Zentrale mit rund 1000 Mitarbeitern steht im Essener Stadtteil Borbeck in der Nähe der Schuhmacherwerkstatt, die ab 1913 die Keimzelle des Unternehmens war.
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Im Frühjahr legt Deichmann üblicherweise aktuelle Geschäftszahlen vor. Vor einem Jahr hatte Firmenchef Heinrich Deichmann betont, das Jahr 2018 sei „für den Modehandel in Europa sehr schwierig“ gewesen, vor allem das anhaltend warme Wetter habe die Entwicklung negativ beeinflusst. Auch für die Deichmann-Gruppe sei das Jahr 2018 „herausfordernd“ gewesen.