Essen. Das Essener Unternehmen Deichmann expandiert im Ausland, geht nach China, Dubai und aufs Baltikum. In Deutschland stagniert das Schuhgeschäft.
Der Schuhkonzern Deichmann kann sich im angeschlagenen Modegeschäft behaupten. Europas größter Schuhhändler erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro und damit zwei Prozent mehr. Weltweit verkaufte das Unternehmen 178 Millionen Paar Schuhe. Davon gingen 73,4 Millionen Paare in Deutschland über die Ladentheke – für 2,3 Milliarden Euro. Damit stagnierte das Inlandsgeschäft.
Jüngst kaufte das Essener Familienunternehmen den 60 Filialen starken Schuhhändler „KicksUSA“ und stemmte damit die größte Übernahme seiner Firmengeschichte. Unternehmenschef Heinrich Deichmann: „Wir haben in den USA erheblich investiert, weil wir auf der Basis unserer langjährigen Marktkenntnis davon überzeugt sind, dass wir uns hier in einem Segment engagieren können, das nachhaltiges Wachstum verspricht.“ In Zukunft sollen die Filialen des Labels „KicksUSA“ unter der Marke „Snipes“ geführt werden. „Snipes“ gehört seit 2011 zur Deichmann-Gruppe und betreibt rund 230 Läden in neun europäischen Ländern.
Deichmann expandiert 2019 verstärkt im Ausland
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Auch für 2019 plant Deichmann weiter ins Ausland zu expandieren: Neben den US-Filialen kommen neue Standorte in China, Dubai, Lettland, Estland und Polen dazu. Das Unternehmen selbst spricht von „Investitionen in Rekordhöhe“, in Zahlen: 285 Millionen Euro, davon 102 Millionen Euro in Deutschland. Insgesamt sollen 229 neue Geschäfte eröffnet und 256 umgebaut werden.
Mit dem Unternehmenswachstum stieg auch die Zahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr von 39.600 (2017) auf 40.700 Mitarbeiter an, davon waren 16.300 in Deutschland angestellt. Etwa 400 Mitarbeiter sollen in diesem Jahr neu angestellt werden.
Firmenzentrale in Essen erweitert
Ein Teil davon wird wohl im neuen Verwaltungsgebäude am Deichmann-Stammsitz in Essen arbeiten. Nach rund 16 Monaten Bauzeit wurde es im Herbst 2018 fertig gestellt. Deichmann hat dafür nach eigenen Angaben mehr als sechs Millionen Euro investiert.
Das Modegeschäft in Deutschland ist derzeit angeschlagen. Der heiße Sommer, aber vor allem der immer stärker werdende Online-Handel machen den Unternehmen zu schaffen. Deichmann betreibt deshalb inzwischen selbst 40 Onlineshops. „Die Vernetzung zwischen dem stationären und dem Onlinehandel ist für uns entscheidend“, so Deichmann.