Düsseldorf. Die Metro-Aktionäre erhalten eine Dividende von 70 Cent pro Aktie, üben scharfe Kritik an Abfindungen und Bezügen für den Vorstand.
Die Aktionäre der Metro sind empört: Zur Hauptversammlung am Freitag in Düsseldorf spendierte der Handelskonzern nicht einmal mehr ein Ticket für Bus und Bahn. Selbst bei Notizblöcken wurde gespart. Immerhin: Das Unternehmen schüttet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 eine Dividende von 70 Cent pro Aktie aus. Zufrieden sind die Anteilseigner trotzdem nicht.
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„Der Aktienkurs ist ein Trauerspiel“, schimpft Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Von den 16 Euro im vergangenen Sommer sei der Aktienkurs aktuell auf 12,70 Euro abgefallen. „Kein Analyst gibt eine Kaufempfehlung für die Metro-Aktie ab“, sagt die Aktionärsschützerin. Und sie meint, den Grund für den Kursrutsch zu kennen: „Der Real-Verkauf hängt wie ein Damoklesschwert über der Aktie. Der Prozess ist zäh wie Gummi und eine echte Zitterpartie.“ Benner-Heinacher formulierte ein Ziel: Der Wert des Metro-Papiers müsse wieder bei „20 Euro plus“ liegen.
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Eine Reihe von Aktionärsvertretern moniert, dass die Vorstandsbezüge trotz der mäßigen Geschäftsentwicklung bei der Metro im vergangenen Jahr deutlich gestiegen seien. Einer von ihnen beziffert den Zuschlag auf 1,6 Millionen Euro. Für Empörung sorgt die Abfindung in Höhe von drei Millionen Euro, die der ausgeschiedene Arbeitsdirektor Heiko Hutmacher erhielt. Der 62-Jährige hatte laut Metro im Mai 2019 erklärt, dass er für eine Verlängerung seines Vertrags über den 30. September 2020 hinaus nicht zur Verfügung stehe.
„Herr Hutmacher ist freiwillig ausgeschieden. Warum gibt es dafür eine Abfindung“, fragte Aktionärsvertreter Udo Rüter. Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Steinemann begründete die Zahlung damit, dass Hutmacher neun Monate vor Vertragsende ausgeschieden sei, um seiner Nachfolgerin Andrea Euenheim Platz zu machen. Die Abfindung überstiegen im Saldo nicht die Summe der Bezüge, die Hutmacher zugestanden hätten.