Essen. Jahresbilanz: Metro-Großmärkte mit Umsatzplus, aber weniger operativem Gewinn. Die zum Verkauf stehende Tochter Real schreibt erneut Verluste.

Ein stabiler Großhandel, eine weiter verlustreiche SB-Warenhauskette Real und eine stagnierende Prognose prägen die Jahresbilanz der Metro, die der Düsseldorfer Konzern am Mittwochabend nach Börsenschluss veröffentlichte.

Der Handelskonzern sieht sich beim seit langem geplanten Verkauf von Real auf der Zielgeraden. Die exklusiven Verhandlungen mit dem Konsortium um X+Bricks sollen bis Ende Januar in einen Kaufvertrag münden, hatten die Unternehmen jüngst angekündigt. Aus der Bilanz für 2018/19 wird Real daher bereits als nicht fortgeführte Aktivität ausgeklammert, ebenso das China-Geschäft.

Künftig volle Konzentration auf Metro-Großmärkte

Metro-Chef Olaf Koch will sich künftig ganz auf die inzwischen weltweit 678 Großhandelsmärkte konzentrieren. „Unser Ursprung ist der Großhandel, und im Großhandel liegt unsere Zukunft“, betonte Koch, „auf dem Weg dorthin haben wir im Geschäftsjahr 2018/19 deutliche Fortschritte erzielt.“

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Damit meint er eine Steigerung des flächenbereinigten Umsatzes um 2,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro, „das höchste Wachstum der letzten Dekade“, so Koch. Dazu trugen vor allem die Märkte in Osteuropa (ohne Russland), Asien und Westeuropa bei. Letzteres, obwohl der Heimatmarkt stagniert: In Deutschland wuchs der flächenbereinigte Umsatz minimal um 0,3 Prozent.

Deutsche Metro-Filialen stagnieren

Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) ohne Erlöse aus Immobilienverkäufen sank um 4,2 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro, die deutschen Metro-Märkte trugen nur 95 Millionen Euro bei. Unterm Strich blieben als Nettogewinn im Großhandel 411 Millionen Euro.

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Als Dividende schlägt der Vorstand konstante 70 Cent je Aktie vor. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Metro einen um 1,5 bis 3,0 Prozent steigenden Umsatz bei stagnierendem operativen Gewinn.

Real verliert Umsatz und schreibt heftige Verluste

Die Real-Märkte schreiben weiter Verluste.
Die Real-Märkte schreiben weiter Verluste. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Die zum Verkauf gestellte SB-Warenhauskette Real mit ihren 34.000 Beschäftigten büßte erneut an Umsatz ein mit einem Minus von 0,6 Prozent, positiv entwickelte sich allein das Onlinegeschäft bei Real. In den Filialen wurde kein Geld verdient, im Gegenteil: Real fuhr einen operativen Verlust von 154 Millionen Euro ein. Nach Steuern stand bei den nicht fortgeführten Aktivitäten aus Real und Metro China unterm Strich ein Verlust von 526 Millionen Euro.