Essen. Galeria Karstadt Kaufhof will die Warenhäuser als „Logistik-Plattform“ nutzen. Auch der Einsatz von Lastenrädern wird geplant.

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will neue Logistik-Konzepte für Deutschlands Innenstädte entwickeln. Dabei sollen die Kaufhäuser künftig als „Logistik-Plattform“ genutzt werden, wie aus einer Präsentation von Konzernchef Stephan Fanderl hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegt. Geplant sei unter anderem eine emissionslose Belieferung von Kunden per Lastenrad „auf der letzten Meile“ – oder auch per „Elektro-Kurier“. Ziel sei es, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verringern.

Entsprechende Ideen präsentierte Fanderl am Mittwoch bei einer internen Großveranstaltung vor Lieferanten in der Essener Grugahalle. Neben Fanderl war auch René Benko, der Chef der österreichischen Eigner-Gesellschaft Signa, in die Ruhrgebietsstadt gereist – ein Signal der Unterstützung für den eingeschlagenen Kurs des fusionierten Warenhauskonzerns.

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Konzernchef Fanderl gab in der Grugahalle das Ziel aus, Galeria Karstadt Kaufhof zur „stärksten Marke und Nummer eins in der City“ zu machen. Unter der Marke Galeria will der Konzern Reisebüros, Restaurants, Markthallen und Süßwaren-Shops betreiben. Hinzu kommt der Sport-Fachhandel. Mit 82 Filialen von Karstadt, 92 Häusern von Galeria Kaufhof sowie 32 Standorten von Karstadt Sports erreiche das Unternehmen bundesweit 80 Prozent der Bevölkerung.

Fusionierter Warenhauskonzern wollte sich „als Einheit präsentieren“

Durch den Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof ist ein Warenhausriese mit europaweit mehr als 240 Standorten und rund 32.000 Mitarbeitern entstanden. Treibende Kraft ist die Firmengruppe Signa des österreichischen Geschäftsmanns Benko. Signa hatte die Kaufhof-Anteile vom kanadischen Einzelhandelskonzern Hudson’s Bay Company (HBC) übernommen, um die Warenhausgesellschaften zu einem einheitlichen Unternehmen zu verschmelzen.

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Von „rund 15.000 Lieferanten“ hatte Galeria Karstadt Kaufhof „die 1600 wichtigsten Kontakte“ in die Grugahalle eingeladen, wie Einkaufschef Jörg Peter Schmiddem in einem Newsletter für die Mitarbeiter des Unternehmens berichtete. „Wir hätten auch doppelt so viele Stühle besetzen können“, betonte der Manager. Entscheidend für die Auswahl sei gewesen, „welche Partner Sinn machen und Potenziale bieten“. Galeria Karstadt Kaufhof wolle sich in der Grugahalle „als Einheit präsentieren“ und unter Beweis stellen, „dass wir an das Warenhaus glauben“, so Schmiddem.