Essen. Die Bank im Bistum Essen (BiB) verzeichnet Zuwächse. Vorstandssprecher Güllmann sieht ein gestiegenes Bedürfnis nach „sinnstiftender Geldanlage“.

Die auf ökologisch-soziale Geschäfte ausgerichtete Bank im Bistum Essen (BiB) hat im vergangenen Jahr Zulauf verzeichnet. „Immer mehr Menschen machen sich Gedanken, wie sie ihr Geld sinnstiftend anlegen können“, sagte BiB-Vorstandssprecher Peter Güllmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Dieses wachsende Interesse spüren wir.“ So sei die Zahl der Mitglieder, die Anteile der genossenschaftlichen Bank halten, im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf mehr als 4500 gestiegen.

Auch eine „lebhafte Investitionstätigkeit“ der Kunden belege, dass das Bedürfnis nach „ethischen Geldanlagen“ steige, erklärte Güllmann. Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich um 2,5 Prozent auf knapp 5,27 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 11,3 Prozent auf 49,2 Millionen Euro. Die Verzinsung der Genossenschaftsanteile soll – wie im Vorjahr auch – bei drei Prozent liegen.

Als Spezialbank für die Kirche und ihre Einrichtungen fühle sich die BiB den christlichen Werten verpflichtet und orientiere daran ihre Geschäftspolitik. Zu den Mitgliedern der Genossenschaftsbank gehören Geschäftskunden wie Krankenhäuser, Stiftungen, kirchliche Wohnungsbauunternehmen, Alten- und Behinderteneinrichtungen sowie eine Vielzahl von Privatkunden. Die BiB hat traditionell eine große Nähe zum Bistum, verwaltet aber nicht das Geld der Kirche.

Investments in Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen

Mit Krediten wolle die Bank im Bistum auch in diesem Jahr unter anderem Immobilienprojekte unterstützen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Auch den Ausbau erneuerbarer Energien wolle die BiB verstärkt finanzieren, sagte Vorstandssprecher Güllmann, der von der NRW.Bank zur Bank im Bistum gewechselt war. Zudem stünden Investments in Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen im Vordergrund, „damit die Erträge den Menschen zukommen“.

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Rund 16.000 Kunden hat das Essener Institut mittlerweile. Im laufenden Jahr strebe das Unternehmen rund 500 Neukunden an. Auf Negativzinsen für Privatkunden verzichtet die Bank im Bistum. „Das bleibt auch so“, betonte Güllmann.

Deutschlands führendes alternatives Geldhaus, die Bochumer GLS Bank, bittet Sparer angesichts der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend zur Kasse. Kunden mit mehr als 250.000 Euro auf dem Konto müssen Unternehmensangaben zufolge ab April eine Gebühr von 0,5 Prozent auf ihr Guthaben zahlen. Parken Banken ihr Geld bei der Europäischen Zentralbank, müssen sie dafür ebenfalls 0,5 Prozent Negativzinsen zahlen. Auch BiB-Chef Güllmann spricht von einer „angespannten Zinssituation“, die den Instituten einen „Stresstest“ beschere.