Bochum. Die Bochumer GLS Bank unterstützt die Klimaschutzbewegung Fridays for Future – unter anderem mit einem Spendenkonto.

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future bekommt Unterstützung aus der Bankenwelt. Deutschlands führendes alternatives Geldhaus, die Bochumer GLS Bank, hat ein Spendenkonto für die Aktivisten eingerichtet. Außerdem will sich das Unternehmen dem „globalen Klimastreik“ von Fridays for Future anschließen, der für den 20. September geplant ist. „An diesem Tag wird die GLS Bank geschlossen und die Arbeit eingestellt“, sagt GLS-Vorstandssprecher Thomas Jorberg. Auch ein Auftritt der Klimaaktivistin Luisa Neubauer während der Generalversammlung der GLS Bank am Freitag (14. Juni) in Bochum ist geplant.

Die GLS Bank engagiere sich bewusst politisch, sagt Vorstandssprecher Jorberg im Gespräch mit unserer Redaktion. „Klar ist: Jedes Unternehmen hat einen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung. Daher erheben wir auch unsere Stimme.“ Es sei wichtig, den „Klima-Notstand zur Kenntnis zu nehmen, damit wir noch handeln können“.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer bei der Jahresversammlung

Auf dem Spendenkonto für Fridays for Future befinden sich nach Angaben der GLS Bank rund 70.000 Euro. „Der Gedanke war, Schülern, denen aufgrund ihrer Teilnahme am Protest Konsequenzen drohten, juristischen Beistand zu ermöglichen“, erklärte Jorberg.

Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der Bochumer GLS Bank, fordert eine Abgabe auf das Klimagas Kohlendioxid.
Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der Bochumer GLS Bank, fordert eine Abgabe auf das Klimagas Kohlendioxid. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Zum Auftritt der Klimaaktivistin Luisa Neubauer im Bochumer Audimax der Ruhr-Universität rechnet die GLS Bank mit fast 2000 Teilnehmern.

Diskussion über Klimawandel beschert GLS Bank offenbar Zulauf

Die Genossenschaftsbank hat nach eigenen Angaben 54.000 Mitglieder. Das Kürzel GLS steht für „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“. Das Institut gehört zum Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Angesichts der Diskussion über den Klimawandel verzeichnet die GLS Bank verstärkt Zulauf. „Wir spüren ein zunehmendes Interesse von Kunden“, berichtet Jorberg. „Das hat sicherlich auch mit der aktuellen Diskussion über den Klimawandel zu tun.“

Im Laufe des Jahres habe die GLS Bank schon 14.000 neue Kunden hinzugewonnen. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit 30.000 Neukunden. Zum Vergleich: Schon im vergangenen Jahr gab es mit rund 21.000 neuen Kunden einen deutlichen Zuwachs“, sagt Jorberg. Aktuell zählt die GLS Bank bundesweit rund 230.000 Kunden.

GLS Bank fordert Abgabe auf Kohlendioxid

„Die Diskussion über den Klimawandel ermutigt viele Menschen, die etwas verändern wollen“, urteilt der Bankchef, der ankündigt: „Wir werden unsere Anstrengungen für die regenerativen Energien und den ökologischen Landbau weiter erhöhen.“ Bereits seit einiger Zeit plädiert die Alternativbank für eine Abgabe auf das klimaschädliche Kohlendioxid sowie Spritz- und Düngemittel.

Die GLS Bank selbst sei „schon jetzt als Unternehmen weitgehend klimaneutral“, berichtet Jorberg. „Zudem arbeiten wir an einem neuen Messsystem, um die Emissionen des gesamten Anlage- und Kreditportfolios zu erheben und hinsichtlich ihrer Klimawirkung zu untersuchen.“