Essen. Der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE hat sein misslungenes Engagement im US-Wassergeschäft zurückgezogen. Das teilte der Essener Konzern am Mittwoch mit. Zunkünftig will sich RWE stärker auf sein Rekord-Investitionsprogramm im europäischen Energiegeschäft konzentrieren.
Der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE hat einen Schlussstrich unter sein misslungenes Engagement im US-Wassergeschäft gezogen. Der Essener Konzern teilte am Mittwoch mit, er habe auch seinen zuletzt noch verbliebenen 2,1-Prozent-Anteil am amerikanischen Wasserversorger American Water über ein Bankenkonsortium verkauft. Der Nettoerlös für die etwa 3,7 Millionen Aktien betrage etwa 78 Millionen Dollar (52,1 Millionen Euro).
RWE-Chef Jürgen Großmann erklärte, das Engagement bei American Water sei damit beendet. «Wir können uns nun noch stärker auf unser Rekord-Investitionsprogramm im europäischen Energiegeschäft konzentrieren», betonte er.
Der Energieversorger hatte das US-Wassergeschäft erst 2003 für mehr als vier Milliarden Euro erworben. Das Unternehmen versorgt etwa 16,2 Millionen Einwohner in 32 US-Staaten sowie in Ontario in Kanada mit Trinkwasser. Bereits wenige Jahres später hatte der Konzern seine Pläne, im Wassergeschäft zu einem der weltweit führenden Akteure zu werden, jedoch wieder aufgegeben.
Schrittweise Reduzierung
Im Oktober 2006 verkaufte RWE seine britische Wassersparte Thames Water für insgesamt 12 Milliarden Euro an ein Konsortium unter Führung der australischen Macquarie-Bank. Seit dem vergangenen Jahr hat der Konzern dann auch seine Beteiligung an American Water schrittweise reduziert. Erst in der vergangenen Woche hatte der Konzern durch die Reduzierung seines Anteils von 23,5 auf 2,1 Prozent einen Nettoerlös von rund 784 Millionen US-Dollar (527 Millionen Euro) erzielt. (AP)