Essen. RWE hat seine Mehrheitsbeteiligung an dem US-Wasserversorger American Water verkauft. Rund 140 Millionen Euro spült die Reduzierung der Anteile auf 49 Prozent dem Energieversorger in die Kasse. American Waters versorgt über 16 Millionen US-Einwohner.

Dem zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE fließen vor Abzug von Bankgebühren durch den Verkauf von Anteilen an seiner US-Wassertochter American Water rund 200 Millionen Dollar zu.

Vor sechs Jahren für vier Milliarden Euro erworben

RWE hatte das US-Wassergeschäft erst 2003 für mehr als vier Milliarden Euro erworben. Seine zunächst mit Milliardenaufwand vorangetriebenen Pläne, im Wassergeschäft zu einem der weltweit führenden Spieler zu werden, gab der Essener Konzern jedoch schnell wieder auf. Im Oktober 2006 verkaufte RWE seine britische Wassersparte Thames Water für insgesamt zwölf Milliarden Euro an ein Konsortium unter Führung der australischen Macquarie-Bank.

American Water versorgt Einwohner in 32 US-Staaten

Auch der Verkauf von American Water war bereits für 2007 angepeilt worden, wurde wegen der Finanzmarktkrise jedoch verschoben. Das Unternehmen versorgt rund 16,2 Millionen Einwohner in 32 US-Bundesstaaten sowie in Ontario, Kanada mit Trinkwasser.

Nach dem Börsengang im April vergangenen Jahres seien nun über ein Bankenkonsortium weitere 11,5 Millionen Aktien abgegeben worden, erklärte RWE. Zusätzlich habe man dem Bankkonsortium eine 30-tägige Option zum Erwerb von bis zu 3,9 Millionen zusätzlichen Aktien eingeräumt. Die RWE-Beteiligung liegt nun bei einem Minderheitsanteil von 49 nach zuvor 60 Prozent. Der Konzern wird American Water in der Bilanz nun entkonsolidieren, was den Angaben zufolge zu einer Verringerung der Nettoverschuldung von RWE um rund 4,5 Milliarden Euro führt. (ap/ddp)