Köln. Vorbehalte gegen ältere Arbeitnehmer sind in deutschen Unternehmen offenbar weit verbeitet. 27 Prozent der befragten Manager hielten in einer Studie des Insituts der deutschen Wirtschaft Mitarbeiter jenseits der 50 für weniger produktiv. Ein anderes Vorurteil konnte aber widerlegt werden.
Ungeachtet des unvermeidlichen demografischen Wandels sind Vorbehalte gegen ältere Mitarbeiter in vielen deutschen Unternehmen weit verbreitet. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln halten 27 Prozent der befragten Manager Mitarbeiter jenseits der 50 für weniger produktiv, weil sie beim Arbeitstempo nicht mehr mithalten können. Ein Viertel der Unternehmen beklagt einen geringeren Leistungswillen bei älteren im Vergleich zu jüngeren Beschäftigten.
In Deutschland sind 40 Prozent der Bevölkerung älter als 49 Jahre. Angesichts des demografischen Wandels steigt auch der Anteil Älterer an den Erwerbstätigen: Der Studie zufolge nahm die Zahl der beschäftigten 55- bis 64-Jährigen zwischen 2000 und 2008 um 18 Prozent zu, das sind derzeit 840.000 Menschen.
Ein Drittel setzt Ältere als Ausbilder ein
Viele Betriebe halten es denn auch für notwendig, ältere Mitarbeiter durch maßgeschneiderte Personalpolitik zu fördern. Zwei von drei befragten Industriebetrieben bieten der Studie zufolge spezielle Maßnahmen für über 50-Jährige an. Einige Unternehmen setzen demnach auf gemischte Arbeitsgruppen, in denen Alt und Jung voneinander profitieren können. Gut ein Drittel der befragten Betriebe setzt Ältere gezielt als Ausbilder ein.
Das angebliche Vorurteil, Ältere seien häufiger krank, bestätigt die Umfrage nicht. Fast die Hälfte der Betriebe findet sogar, dass Ältere seltener krankheitsbedingt ausfallen als Jüngere. (AFP)