Nürnberg. Vollzeitbeschäftigte sind stärker von der Krise betroffen als Teilzeitkräfte. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am Dienstag mitgeteilt. Zugleich sank die Zahl der Kurzarbeiter spürbar.

Vollzeitbeschäftigte sind stärker von der Krise betroffen als Teilzeitkräfte. Im dritten Quartal 2009 nahm ihre Zahl um 1,3 Prozent ab, während die Teilzeitbeschäftigung sogar 1,9 Prozent über dem Stand des Vorjahres lag. Das ermittelten Forscher der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit. Gleichzeitig fiel die Zahl der Kurzarbeiter spürbar, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag mitteilte.

Vollzeitbeschäftigung stärker von Konjunktur abhängig

Nach den Angaben der Wissenschaftler nahm der Rückgang der Vollzeitarbeit zu: Im zweiten Quartal lag die Beschäftigtenzahl nur 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Vollzeitbeschäftigten hingen stärker als die Teilzeitbeschäftigten von der Konjunktur ab, erklärten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. In den vom Konjunktureinbruch stark betroffenen Branchen der Industrie sei Teilzeit vergleichsweise wenig verbreitet, in den bislang weitgehend verschonten Bereichen privater, sozialer und öffentlicher Dienstleistungen dagegen liege der Teilzeitanteil deutlich höher.

Flexible Arbeitszeiten und Kurzarbeit hätten zwar auch im dritten Quartal die Wucht der Wirtschaftskrise am deutschen Arbeitsmarkt abgefangen, allerdings nicht mehr so stark wie in den beiden vorhergehenden Quartalen, erklärte das IAB. Die Zahl der Kurzarbeiter fiel im Monatsdurchschnitt des dritten Quartals schätzungsweise auf rund 1,15 Millionen. Im zweiten Quartal lag der Durchschnitt noch bei knapp 1,5 Millionen.

Arbeitszeit weniger stark zurückgegangen

Im Ganzen wurden im dritten Quartal 2009 je Erwerbstätigen 351,5 Arbeitsstunden geleistet, 12,1 Stunden oder 3,3 Prozent weniger als im dritten Quartal 2008. Der Rückgang der Arbeitszeit war damit merklich schwächer als im zweiten Quartal (minus 17,9 Stunden oder 5,2 Prozent).

Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - die Summe aller geleisteten bezahlten Arbeitsstunden - schrumpfte mit 3,5 Prozent stärker als die Arbeitszeit. Grund dafür ist, dass die Zahl der Erwerbstätigen im dritten Quartal mit einem Rückgang um 0,2 Prozent erstmals seit vier Jahren unter dem Vorjahresniveau lag.

Die Arbeitnehmer leisteten wöchentlich knapp 0,7 bezahlte Überstunden, gut 0,2 Stunden weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Krankenstandsquote war mit rund 3,3 Prozent auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresquartal. (ap)