Essen. . Nach Äußerungen zu „Psychoterror“ von Investoren fordert der Aktionär Elliott Thyssenkrupp dazu auf, sich von Ulrich Lehner zu distanzieren.
Der Finanzinvestor Elliott lässt nicht locker und stichelt gegen das Thyssenkrupp-Management. In einem Brief an den Aufsichtsrat des Essener Industriekonzerns fordert der vom US-Investor Paul Singer gegründete Fonds eine Distanzierung des Unternehmens vom scheidenden Aufsichtsratschef Ulrich Lehner.
Der langjährige Chef des Kontrollgremiums hatte in einem „Zeit“-Interview das Verhalten „einzelner aktivistischer Investoren“ als „Psychoterror“ bezeichnet. Sie seien „dafür bekannt, dass jene Manager, die sie loswerden wollen, später in psychiatrische Behandlung mussten“, sagte Lehner. Das Vorgehen umfasse „Unwahrheiten in der Öffentlichkeit zu platzieren, unberechtigte Rücktrittsforderungen bis hin zum Belästigen von Nachbarn und Familienmitgliedern“.
„Aktionäre mit Unwahrheiten verleumdet“
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Elliott – einer der Aktionäre von Thyssenkrupp – ruft nun nach einer Untersuchung. „Wir würden erwarten, dass es dem Willen des Aufsichtsrats entspricht, die nötigen Schritte zu unternehmen, um den Sachverhalt zu klären, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Aussagen tätigt, die Aktionäre mit Unwahrheiten verleumden beziehungsweise verunglimpfen.“
Nach Ansicht von Elliott ist es „angemessen, dass sich das Unternehmen und der Aufsichtsrat von Professor Lehners diffamierenden Äußerungen distanzieren, indem sie öffentlich erklären, dass das Unternehmen diese nicht teilt und sie nicht als wahrheitsgemäß ansieht“. Vertreter von Elliott hatten Lehner nach eigener Darstellung am 27. Juni in Essen getroffen, kurze Zeit später wurde das Interview veröffentlicht.