Brüssel. Infolge einer Überprüfung der EU-Kommission sind 54 Anbieter von Klingeltönen im Internet geschlossen und beinahe 160 Plattformen überarbeitet worden. Die Handy-Dienste sollen Verbraucher mit irreführenden Angeboten getäuscht haben. Auch in Deutschland kam es zu Verstößen.
Wegen Missbrauchs beim Verkauf von Handy-Klingeltönen sind nach Angaben der EU-Kommission mehr als 200 Internet-Plattformen korrigiert oder geschlossen worden. Von den 301 Websites, die bei einer EU-weiten Untersuchung im Juni 2008 als rechtswidrig eingestuft wurden, seien 159 überarbeitet und 54 abgeschaltet worden, teilte EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva am Dienstag in Brüssel mit. Dies entspreche einer Erfolgsquote von 70 Prozent.
Bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse im vergangenen Jahr hatte Kuneva noch von 466 problembehafteten Websites gesprochen. Verstöße gegen das Verbraucherrecht konnten aber nur in 301 Fällen beanstandet werden, wie die Kommission am Dienstag erklärte. In Deutschland wurden den Angaben zufolge bei 13 Websites Rechtsverstöße festgestellt, alle diese Fälle seien mittlerweile gelöst. Ein Verstoß gegen das Verbraucherrecht liegt unter anderem vor, wenn Klingeltöne als kostenlos beworben werden, den Kunden aber tatsächlich ein Abonnement untergejubelt wird.
Italien verhängt Millionen-Bußgelder
Die italienischen Behörden verhängten im Zuge der Untersuchung hohe Bußgelder gegen insgesamt neun Unternehmen: Telecom Italia, Vodafone, Wind, Dada, Zed, H3G, Zeng, Fox Mobile und Tutto gratis müssen nach Angaben der EU-Kommission wegen unvollständiger Preisinformationen für Handy-Klingeltöne insgesamt zwei Millionen Euro Strafe zahlen. (ap)