Bonn. Mit einem erstmals veröffentlichten Datenschutzbericht versucht die Deutsche Telekom, die Wogen der vergangenen Monate zu glätten. Immer neue Skandale im Umgang mit den Mitarbeitern hatten das Unternehmen in die Negativ-Schlagzeilen gebracht. Ein Versuch zu retten, was noch zu retten ist.

Nach den Vorfällen werde dem «Datenschutz eine grundlegend neue Bedeutung» beigemessen, schreibt das zuständige Vorstandsmitglied Manfred Balz in dem Bericht. Der Konzern setze nun «alles daran, verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen». Mit dem Bericht solle zudem der Datenschutz «als ständige operative Aufgabe im Unternehmen» stärker sichtbar gemacht werden.

TÜV zertifiziert Kundensysteme

In der Konsequenz der Skandale ist laut dem Unternehmen die Speicherfunktionen von Arbeitsplatzrechnern weiter eingeschränkt worden, um die Mitnahme von Daten zu unterbinden. Darüber hinaus würden die Systeme bei Massendatenabfragen jetzt schneller Alarm schlagen und zudem die Datenbankzugriffe stärker dokumentiert. Wie die Telekom mitteilte, lasse sich das Unternehmen seine Kundensysteme vom TÜV zertifizieren.

Als Konsequenz aus den Vorfällen hatte der Konzern bereits einen Datenschutzbeirat installiert, der mit externen Experten besetzt ist. Dieser tage regelmäßig und solle den Telekom-Vorstand bei datenschutzrelevanten Themen beraten, hieß es.

Bei der Telekom waren in den vergangenen Jahren immer wieder Kundensätze unbefugt abgefragt worden. Unter anderem wurden im April 2006 rund 17 Millionen Kundendaten der Mobilfunk-Tochter T-Mobile zum Verkauf angeboten.

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