Hamburg/Berlin. Die Deutsche Bahn hat Zeitungsinformationen dementiert, wonach die Ausfälle bei der Berliner S-Bahn zu einem Schaden von ein „paar hundert Millionen Euro“ führen. Wegen Sicherheitsmängeln an den Zugachsen ist derzeit lediglich ein Viertel der S-Bahn-Flotte im Einsatz.
Die Deutsche Bahn hat Zeitungsinformationen dementiert, wonach die Ausfälle bei der Berliner S-Bahn zu einem Schaden von ein «paar hundert Millionen Euro» führen. «Diese Summe ist völlig aus der Luft gegriffen», sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage in Berlin. Die Belastungen dürften «deutlich niedriger» ausfallen, fügte er hinzu.
Die «Financial Times Deutschland» berichtete dagegen unter Verweis auf Aufsichtsratskreise von einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Das Kontrollgremium hatte sich am Mittwoch in Berlin getroffen.
Ob sich der Schaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag begrenzen werde, wollte der Sprecher nicht kommentieren. Er verwies aber darauf, dass die Bahn für die Entschädigung von Abo-Kunden mit Kosten von 25 Millionen Euro rechne. Den Inhabern von Abo- und Jahreskarten hat der Konzern mit Sitz in Berlin zugesagt, im Dezember kostenlos fahren zu dürfen.
Wartungsprotokolle bewusst falsch ausgefüllt
Wegen Sicherheitsmängeln an den Zugachsen verkehren die S-Bahnen in Berlin bereits seit Monaten unpünktlich. Nun wurden nach Bahn-Angaben zusätzlich Probleme an Bremszylindern entdeckt, die umgehend beseitigt werden müssen. Seit Montag ist deshalb lediglich ein Viertel der S-Bahn-Flotte im Einsatz.
Der Zeitung zufolge verdichten sich nun Hinweise darauf, dass Mitarbeiter der S-Bahn Wartungsprotokolle bewusst falsch ausgefüllt haben. So hätten sie den Austausch von Einzelteilen an den Bremsen der S-Bahn-Züge bestätigt, die in Wahrheit aber nie ersetzt worden seien. (ddp)