Frankfurt/Main. Die Abwrackprämie brachte offenbar mehr für die Umwelt, als Kritiker vermuten. Die rund zwei Millionen geförderten Neuwagen stoßen deutlich weniger Schadstoffe aus als ihre Vorgänger. Das zeigt eine neue Studie. Die verschrotteten Autos waren demnach im Schnitt 14 Jahre alt.

Die Abwrackprämie bringt einem Zeitungsbericht zufolge mehr als von vielen Kritikern dargestellt. Die rund zwei Millionen durch die Prämie geförderten Neuwagen würden deutlich weniger Schadstoffe ausstoßen als die zuvor genutzten Autos, berichtete die «Frankfurter Rundschau» unter Berufung auf eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung. Auch liege der Spritverbrauch der neuen Fahrzeuge um etwa 20 Prozent niedriger. Die verschrotteten Autos seien im Schnitt 14,4 Jahre alt gewesen, Neuwagen-Käufer seien sehr häufig auf kleinere Wagen umgestiegen. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesumweltministeriums angefertigt.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte der Zeitung, die Behauptung, die Prämie habe nichts gebracht oder habe gar eine negative Umweltbilanz, sei eindeutig falsch. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) erneuerte dagegen seine Kritik an der Abwrackprämie. Die Regelung habe große Öko-Lücken gehabt. Beim Einsatz von fünf Milliarden Euro hätte für die Umwelt mehr herauskommen müssen.

Merkel erteilt neuer Abwrackprämie eine klare Absage

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schloss unterdessen eine Fortsetzung des staatlichen Förderprogramms für Autokäufer aus. Die Umweltprämie werde nicht verlängert, sagte Merkel dem «Münchner Merkur» (Samstagausgabe). Das Instrument sei richtig gewesen, «um die Nachfrage in Deutschland zu stärken, als der Export total zusammenbrach." Die Lage habe sich mittlerweile jedoch verbessert: «Wir beobachten jetzt, dass die Konjunkturpakete in Europa ihre Wirkung entfalten und der Export langsam wieder anzieht», sagte Merkel.

Der Bund hatte fünf Milliarden Euro für den Fördertopf bereitgestellt, die Verschrottungsprämie für Altfahrzeuge belief sich beim Kauf eines Neuwagens auf je 2500 Euro. (afp/ddp)