Delbrück. Der Automobilzulieferer Paragon strebt eine Planinsolvenz an. Nach erfolglosen Kreditverhandlungen mit den Banken kann das börsennotierte Unternehmen so in Eigenverantwortung die Geschäfte weiterführen. Nach Massenentlassungen beschäftigt Paragon derzeit noch rund 490 Mitarbeiter.
Der Automobilzulieferer Paragon hat nach erfolglosen Kreditverhandlungen mit Banken Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die börsennotierte Firma mit Sitz in Delbrück leidet wegen der Absatzkrise in der Autoindustrie nach eigenen Angaben seit längerem unter Liquiditätsproblemen. Das nun zahlungsunfähige Unternehmen beschäftigt nach einer Reihe von Massenentlassungen laut Sprecher vom Montag noch rund 490 Mitarbeiter. Angestrebt werde eine Planinsolvenz in Eigenverantwortung.
Über Monate hinweg habe der Vorstand mit den Banken intensive Gespräche geführt, um die Kreditlinien zu bewahren und zusätzliche Liquidität zur Überwindung der Krise zu erhalten, erklärte Paragon. Trotz eines deutlich erhöhten Auftragseingangs in den vergangenen Monaten sei es aufgrund der heterogenen Interessen der beteiligten Banken bislang jedoch zu keiner Lösung gekommen.
2008 kam erwartetes Minus
Mit dem bewussten Einleiten einer geordneten Insolvenz will der Vorstand eigenen Angaben zufolge nun für eine Bereinigung des Bankenkreises sorgen. Bei der Planinsolvenz in Eigenverantwortung bleibt das bisherige Management eines Unternehmens vollständig oder weitgehend im Amt und das operative Geschäft kann unter Aufsicht eines vom Insolvenzgericht bestimmten Sachwalters praktisch unverändert fortgesetzt werden.
Die Paragon AG hat im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 108,9 Millionen Euro erzielt. Nach den zuletzt verfügbaren Zahlen erwartete der Automobilzulieferer, das Geschäftjahr 2008 mit einem Verlust abzuschließen. Zum 31. Dezember des vergangenen Jahres hatte der Automobilzulieferer die Mitarbeiterzahl von 615 auf 490 reduziert. Zum 1. Januar 2010 fallen laut Sprecher noch einmal knapp 90 Arbeitsplätze weg. (ap)