Neu-Isenburg/Kiel. Zahlreiche Kunden der KarstadtQuelle-Bank müssen ihre Kreditkarte austauschen. Die Bank habe in der vergangenen Woche einen Hinweis auf Kreditkarten-Betrug erhalten, von dem ein Teil der Kunden betroffen sei, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Nach Datenpannen bei dem Finanzdienstleister AWD und dem Onlineportal SchülerVZ zeichnet sich auch bei der KarstadtQuelle Bank ein Sicherheitsleck ab. Aus den Systemen der Bank seien zwar keine Kundendaten abgegriffen worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Dennoch forderte die Bank in der vergangenen Woche Kunden mit der Karstadt-MasterCard in einem Schreiben dazu auf, ihre Karte «noch heute zu Ihrer eigenen Sicherheit zu sperren».
Kreditkartennummern kursieren im Internet
Darin erklärt die Bank: «Unser internes Warnsystem hat uns gemeldet, dass Unbefugte Kenntnis über ihre Kreditkartennummer erhalten haben könnten.» Auf diese Aufforderung reagierten viele Kunden der Bank verunsichert und wendeten sich unter anderem an die Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein.
«Die KarstadtQuelle Bank ergreift lediglich Sicherheitsmaßnahmen gegen Kreditkartenbetrug und bietet ihren Kunden einen kostenlosen Austausch potenziell gefährdeter Kreditkarten an», heißt es dazu in einer Stellungnahme. Die Banken würden in regelmäßigen Abständen über potenzielle Datenabgriffe bei den weltweiten Akzeptanzstellen informiert. In der vergangenen Woche habe die KarstadtQuelle Bank einen entsprechenden Hinweis erhalten, der einen kleinen Teil ihrer Kunden betreffen könnte. «Explizit weist die KarstadtQuelle Bank darauf hin, dass aus ihren Systemen keine Daten abgegriffen worden sind», teilte das Unternehmen mit, obwohl in dem Schreiben an die Kunden zumindest die Möglichkeit in Betracht gezogen wird.
Bank soll für mögliche Schäden aufkommen
Wie viele Kunden genau von der Sperraufforderung betroffen sind, gab die Bank nicht bekannt. Eine Sprecherin sagte aber, dass der Sicherheitshinweis an viele Kunden verschickt worden sei. Die Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein schreibt in einer Mitteilung zu dem Fall, dass in Anbetracht der hohen Kosten einer solchen Rückrufaktion davon auszugehen sei, dass es bereits zu Missbrauchsfällen gekommen sei und die KarstadtQuelle Bank den Schaden begrenzen wolle.
«Sollte sich herausstellen, dass es hier zu einer Datenpanne gekommen sein sollte, die die KarstadtQuelle Bank zu vertreten hat, so haftet diese auch dafür», sagte Boris Wita von der Verbraucherzentrale. «Lediglich, wenn dem Verbraucher ein grob fahrlässiges Verhalten im Umgang mit der Kreditkarte vorgeworfen werden kann, haftet der Verbraucher selbst.»
Erst am vergangenen Wochenende wurden zwei weitere Datenpannen bekannt. Bei dem sozialen Netzwerk SchülerVZ wurden illegal Daten aus einer Vielzahl von Nutzerprofilen kopiert und diese weiteren Personen zur Verfügung gestellt. Auch beim Finanzdienstleister AWD wurde ein Datenleck bekannt. (ap)