Frankfurt. Die Deutsche Bank hat einem Bericht des Magazins "Spiegel" zufolge einen ehemaligen Gewerkschaftsvertreter in ihrem Aufsichtsrat und Vorstände des Unternehmens von einer Detektei bespitzeln lassen. Die Bank hatte Ende Mai "mögliche Verstöße" eingestanden und eine Prüfung veranlasst.
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Die Deutsche Bank hat einem Bericht des «Spiegel» zufolge einen ehemaligen Gewerkschaftsvertreter in ihrem Aufsichtsrat und Vorstände des Unternehmens von einer Detektei bespitzeln lassen. Gerald Herrmann von der Gewerkschaft Verdi habe im Verdacht gestanden, 2001 Geschäftszahlen an eine Nachrichtenagentur gegeben zu haben, berichtete der «Spiegel» am Samstag vorab unter Berufung auf einen Prüfbericht einer mit der Untersuchung beauftragten Anwaltskanzlei. 2006 wurden demnach auch Vorstände bespitzelt. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Sie wolle den Ergebnissen der Prüfung der Finanzaufsicht nicht vorgreifen, sagte ein Sprecher am Samstag.
Die Deutsche Bank hatte Ende Mai mögliche Datenschutzverstöße in früheren Jahren eingeräumt. Sie informierte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die eine Sonderprüfung anordnete. Die Ergebnisse dieser Prüfung liegen noch nicht vor.
Kontakte zu Medienmogul Leo Kirch überprüft
Der «Spiegel» berichtete, die Vorstände seien bespitzelt worden, weil sie in dem Verdacht gestanden hätten, Kontakte zum ehemaligen Medienunternehmer Leo Kirch zu unterhalten. Kirch überzieht die Deutsche Bank seit dem Zusammenbruch seiner Firmengruppe, für die er das Institut verantwortlich macht, mit Klagen.
Die Betroffenen seien von der Bank über die Datenschutzverstöße informiert worden, berichtete der «Spiegel». Demnächst solle der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung über die Ergebnisse der internen Prüfung unterrichtet werden. (afp)