Berlin. Die Bahn-Vorstandsmitglieder Margret Suckale, Norbert Bensel, Norbert Hansen und Otto Wiesheu werden den Vorstand zum 31. Mai verlassen. Nach der Datenaffäre strukturiert die Deutsche Bahn ihren Vorstand neu.
Die Deutsche Bahn strukturiert ihren Vorstand nach der Datenaffäre neu. Nach der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates teilte der Konzern am Mittwoch in Berlin mit, dass neben Margret Suckale auch die Vorstände Norbert Bensel und Otto Wiesheu zum 31. Mai 2009 aus dem Unternehmen ausscheiden werden. Im Zuge der Neuaufstellung des Gremiums soll auch Personalverstand Norbert Hansen gesundheitsbedingt sein Amt niederlegen.
Im Zusammenhang mit der Aufklärung der Datenaffäre bei der Deutschen Bahn hatten die eingesetzten Sonderermittler dem Aufsichtsrat am Mittwoch ihre Ergebnisse präsentiert. Neben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG untersuchten auch der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) und die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) im Auftrag des Kontrollgremiums die Vorgänge.
Nach Angaben der Bahn bestätigte der Bericht der Sonderermittler, dass der Vorstand mit den untersuchten Maßnahmen im Rahmen der Korruptionsbekämpfung nicht befasst war und von ihnen keine Kenntnis hatte. Aufsichtsratschefvorsitzender Werner Müller stellte fest, dass «keinerlei persönliches Fehlverhalten» vorliegt. Dennoch hätten die Vorstände ihren Rücktritt angeboten.
Die Deutsche Bahn hatte über viele Jahre die Daten von Mitarbeitern zur Korruptionsbekämpfung mit denen von Lieferanten abgeglichen. Auch der E-Mail-Verkehr von Mitarbeitern wurde teilweise überwacht. Die Vorgänge, die nicht mit den Arbeitnehmervertretern abgesprochen worden waren, sorgten für eine Welle der Empörung. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn, der von den Vorgängen nach eigenen Angaben nichts gewußt hat, war im Zuge der Affäre aufgrund des zunehmenden öffentlichen Drucks zurückgetreten. (ddp/ap)