Düsseldorf. Den diesjährigen NRW-Innovationspreis für sein Lebenswerk erhielt Bayer-Vorstandschef Werner Wenning. Er wurde "Manager der alten Schule” bezeichnet. Um mehr Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, wird im nächsten Jahr in NRW ein „Tag der Erfindung” eingeführt.

Dass Krisen nicht nur den Geldfluss lähmen, sondern auch die Kreativität, hält Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) für eine Mär. „Viele Dinge werden gerade dann erfunden, wenn Not am Mann ist”, sagte er Montag bei der Verleihung des NRW-Innovationspreises. Um mehr Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, werde im nächsten Jahr ein „Tag der Erfindung” eingeführt. Dabei sollen neue Erfindungen landesweit einem großen Publikum anschaulich präsentiert werden.

Den diesjährigen Preis für sein Lebenswerk erhielt Bayer-Vorstandschef Werner Wenning. Forschungsminister Andreas Pinkwart (FDP) würdigte den 63-Jährigen, der „Bodenständigkeit mit Weitsicht und Bescheidenheit mit dem Anspruch verbindet, Weltspitze zu sein”. Als „Manager der alten Schule” habe Wenning den Forschungsetat bei Bayer selbst in der Finanzkrise mit 2,9 Milliarden Euro auf den Rekordstand der Konzerngeschichte erhöht.

Umstrittene CO-Pipeline

Der gelernte Industriekaufmann, seit 2002 Vorstandsvorsitzender, hatte zunächst gezögert, den Preis anzunehmen. Er sei ja „kein Forscher im wissenschaftlichen Sinne”, meinte er. Auf Nachfrage legte er ein eindeutiges Bekenntnis zur heftig umstrittenen CO-Pipeline des Konzerns ab. „Wir stehen dazu und sind von der Sicherheit absolut überzeugt”, so der Bayer-Chef.

Den mit 100 000 Euro dotierten Innovationspreis erhielt Friedrich-Karl Bruder. Er entwickelt bei Bayer eine Spezialfolie für hochwertige Hologramme. Nachwuchspreise von je 50 000 Euro gab es für Kai Phillip Schmidt, der an der TU Dortmund an einem Supercomputer der Zukunft arbeitet, und Björn Schumacher. Der Kölner Alternsforscher hat entdeckt, wie sich die menschlichen Zellen gegen molekulare Schäden wehren.