Berlin. Union und FDP haben offenbar einen schnellen Börsengang der Deutschen Bahn besiegelt. Laut einem Medienbericht soll das Schienennetz zumindest teilweise aus dem Konzern ausgegliedert werden.
In den Koalitionsverhandlungen von Union und FDP haben sich die Verkehrspolitiker der drei Parteien einem Medienbericht zufolge auf einen schnellen Börsengang der Deutschen Bahn verständigt. Das Schienennetz soll zumindest zum Teil aus dem Konzern herausgelöst werden, wie «Die Welt» unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete. Eine Zerschlagung des Unternehmens werde es aber nicht geben.
Der Zeitpunkt für eine Teilprivatisierung der Bahn stehe noch nicht fest. «Das hängt vom Marktumfeld ab. Aber wir werden die Weichen für einen Verkauf noch in dieser Legislaturperiode stellen», hieß es.
"Unabhängiger vom Mutterkonzern"
Nach der grundsätzlichen Einigung der Verkehrspolitiker sollten sich ab kommender Woche die Parteispitzen auf die Eckpunkte verständigen. Dazu gehöre auch, dass die schwarz-gelbe Koalition von einer endgültigen Abtrennung des Schienennetzes absehe. «Das ist derzeit politisch nicht durchsetzbar. Das Netz bleibt in Staatshand», hieß es. Eine Zerschlagung der Bahn würde zu einem Konflikt mit den Gewerkschaften führen. Das wolle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vermeiden.
Allerdings solle nach dem Willen von Union und FDP das Schienennetz zumindest teilweise aus dem Konzern herausgelöst werden. «Wir wollen, dass die Netzsparte unabhängiger vom Mutterkonzern wird», zitiert das Blatt aus Koalitionskreisen. (ddp)