Mülheim. Die umstrittene Fusion der Supermarkt-Riesen Edeka und Kaisers-Teneglmann gerät ins stocken. Es fehlen notwendige Tarifverträge, die unter anderem den Erhalt der meisten Jobs sichern.
Lange haben Edeka und Kaiser’s Tengelmann um die Erlaubnis von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für ihre Fusion geworben. Und tatsächlich erteilte er diese im März – gegen die Expertise des Bundeskartellamts und der Monopolkommission sowie gegen den Protest des größten Edeka-Konkurrenten Rewe. Drei Monate später nun scheint nicht mehr ausgeschlossen, dass die Ministererlaubnis gar nicht genutzt wird.
Denn Voraussetzung sind Tarifverträge mit der Gewerkschaft Verdi in den drei Kaiser’s-Gebieten NRW, Berlin und München. Sie sollen weit reichende Bedingungen erfüllen, vor allem den Erhalt der allermeisten (98 Prozent) Arbeitsplätze. Ohne unterschriebene Verträge gilt die Ministererlaubnis als nicht erteilt.
Und nach einer Einigung sieht es derzeit vor allem in Nordrhein-Westfalen so gar nicht aus. In der jüngsten Verhandlungsrunde lehnte Verdi einen von Edeka vorgelegten Tarifvertrag ab, man ging im Streit auseinander.