Karstadt bald vielleicht mit Lidl und Aldi unter einem Dach
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Essen. . Karstadt denkt offenbar darüber nach, seine Verkaufsflächen an andere Unternehmen zu vermieten. Die Pläne schüren in der Belegschaft neue Job-Ängste.
Karstadt erwägt offenbar eine weit umfangreichere Fremdvermietung seiner Warenhausflächen als bisher bekannt. Als mögliche Ankermieter werden in einem Strategiepapier, aus dem WDR, NDR und „SZ“ zitieren, große Drogerieketten ebenso genannt wie Lebensmitteldiscounter und Textilketten. Bis zu einem Drittel der Fläche solle vermietet werden, was in der Belegschaft neue Sorgen um ihre Jobs schürt.
„Wenn die Fremdvermietung solche Ausmaße annimmt und in einzelnen Filialen weit über 30 Prozent liegen kann, wäre die Gefahr eines neuerlichen Arbeitsplatzabbaus eklatant hoch“, sagte Arno Peukes dieser Zeitung, Karstadt-Experte der Gewerkschaft Verdi.
Karstadt holte schon dm in Filiale
Er sieht dadurch die ohnehin stockenden Tarifverhandlungen mit dem Management belastet. Verdi fordert für die 13 500 Beschäftigten Standort- und Jobgarantien sowie eine Rückkehr in den Flächentarif, Karstadt fordert auf dem Weg zurück in die schwarzen Zahlen Kürzungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Zur Strategie von Karstadt-Chef Stephan Fanderl gehörte von Anfang an, für Warengruppen, die Karstadt selbst nicht profitabel vertreiben kann, Partner in die Kaufhäuser zu holen. Erste Ergebnisse sind längst sichtbar, etwa der dm-Markt in einer Kölner Karstadt-Filiale oder die Ableger des Buchhändlers Hugendubel in einigen Häusern. „Unser Wunschkandidat ist immer die lokal stärkste Marke“, sagte Fanderl dieser Zeitung im vergangenen Herbst und kündigte einen Ausbau der Partnerschaften an.
Aldi, Lidl und Primark bald bei Karstadt?
In dem Papier, das nicht aus dem Karstadt-Vorstand stammt, sondern dem Vernehmen nach von österreichischen Beratern, geht es aber um großflächige Vermietungen, die in Arbeitnehmerkreisen weniger als Warenhaus- denn als Immobilien-Strategie des österreichischen Karstadt-Eigners René Benko gesehen werden.
In dem Papier werden auch Aldi und Lidl sowie der britische Textildiscounter Primark als mögliche Ankermieter genannt. Wie das mit der als Rückkehr zum klassischen Warenhaus beschriebenen Strategie Fanderls vereinbar sein soll, versteht nicht jeder auf der Arbeitnehmerseite. Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, dieser Strategie-Entwurf drücke mehr Wunschdenken der Eigner als die Wirklichkeit aus.
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