Internet-Konzern droht Zerschlagung

Essen. Zwei Monate nach dem geplatzten Übernahmepoker um Yahoo geht es jetzt um die "Filetstücke" des Konzerns. Nach Recherchen des Wall Street Journals führt Microsoft Gespräche mit Time Warner und Rupert Murdochs News Corp, um Yahoo zu übernehmen. Dem kriselnden Internetkonzern droht damit die Zerschlagung, was er bislang zu vermeiden versuchte.

Ob der Deal Sinn macht, hängt für Dresdner-Bank-Analyst Thomas Liskamm vom Preis ab und der Frage, welcher Konzern von Yahoo was bekommt. Softwareriese Microsoft hat die Suchmaschine im Visier. "Damit hätte Microsoft den größten Teil, der dem Konzern noch fehlt", sagt Liskamm und hält ein Angebot von fünf bis sieben Milliarden Dollar für realistisch. Bislang liegt Microsoft auf dem lukrativen Suchmaschinen-Markt hinter Google und Yahoo auf Rang drei.

Time Warner, Besitzer des Internetportals AOL, und die News Corp, der das soziale Netzwerk My Space gehört, dürften eher Interesse haben am Yahoo-Portal, das Liskamm für das beste im Internet hält. "Wenn Time Warner es bekommt, wird es eher zum Unterhaltungsportal ausgebaut", sagt Liskamm.

Microsoft hatte beim letzten Übernahmeversuch 33 Dollar je Yahoo-Aktie geboten, Yahoo-Chef Jerry Yang forderte 37 Dollar. Liskamm hält nun ein Gebot des Trios von 34 bis 35 Dollar für möglich und - Yang mag es trösten - ist vom Weiterleben des Markennamens überzeugt. Wegen des Bekanntheitsgrades. daf