Essen. ThyssenKrupp fährt im September die Zahl seiner Kurzarbeiter um fast ein Drittel zurück. Der größte deutsche Stahlkonzern hat auf die schwere Branchenkrise bislang mit einem drastischen Sparprogramm reagiert. Von der Kurzarbeit waren bis Ende Juli 30 000 Mitarbeiter in Deutschland betroffen.

Der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp fährt im September die Zahl seiner Kurzarbeiter konzernweit um fast ein Drittel zurück. «Wir rechnen damit, dass die Kurzarbeit im September um circa 30 Prozent rückläufig sein wird», sagte ein Konzernsprecher der Wirtschaftszeitung «Euro am Sonntag». Bis Ende Juli waren nach Angaben des Sprechers im Konzern weltweit 46 000 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, davon 30 000 in Deutschland.

Unter anderem habe es bei ThyssenKrupp Nirosta seit Juli keine Kurzarbeit mehr gegeben. «Im Bereich Edelstahl ist es zu einer Bodenbildung gekommen. Wir spüren auch insgesamt ein leichtes Anziehen der Stahlkonjunktur. Ob das trägt, muss man sehen. Wir fahren nach wie vor auf Sicht», erläuterte der Sprecher.

Millionenverlust erwartet

ThyssenKrupp hat auf die schwere Branchenkrise bislang mit einem drastischen Sparprogramm reagiert. So wurden in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008/2009 (bis 30. September) konzernweit 11 000 Stellen gestrichen, davon 4000 in Deutschland. Weltweit beschäftigt ThyssenKrupp rund 180 000 Mitarbeiter.

Für das Geschäftsjahr 2008/2009 wird laut früheren Angaben von Vorstandschef Ekkehard Schulz ein Millionenverlust «im höheren dreistelligen Bereich» erwartet. Vor allem die Edelstahlsparte hatte zuletzt maßgeblich zu den Verlusten beigetragen. (ddp)