Düsseldorf. Trennung von Thyssen-Krupp: Der Konzern verkauft seine Unternehmenstochter für Industrieservice. Rund 12.500 Mitarbeiter sind von dem Schritt betroffen, 1000 davon in NRW. Der neue Eigentümer, das Frankfurter Unternehmen Wisag, beruhigt die Gemüter.

Mehr als 12.500 Beschäftigte von Thyssen-Krupp bekommen einen neuen Arbeitgeber. Ihr Chef heißt künftig Michael Wisser. Er ist der Geschäftsführer des Frankfurter Unternehmens Wisag, das die Thyssen-Krupp Industrieservice GmbH (TKIN) übernimmt.

Allein in Nordrhein-Westfalen zählt TKIN rund 1000 Mitarbeiter. Ein wichtiger Standort ist das Bochumer Opel-Werk. Hier sind es etwa 200 Beschäftigte, die sich um Logistik, Maschinenwartung und die Vormontage von Reifen kümmern.

Schwere Zeiten hinter sich

Nach den Worten von Michael Wisser erhalten die Mitarbeiter unter dem Dach von Wisag eine neue Perspektive. „Mit Stellenabbau ist nicht zu rechnen”, sagte Wisser in einem Gespräch mit der WAZ. TKIN habe zwar „schwere Zeiten” hinter sich, zahlreiche Stellen seien abgebaut worden. „Aber dieser Prozess ist nun abgeschlossen”, betonte der Sohn des Konzerngründers Klaus Wisser. Mittlerweile schreibe TKIN bei einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro wieder schwarze Zahlen. Die Kunden von TKIN stammen aus der Autoindustrie, dem Maschinenbau und der Lebensmittelbranche. Für sie übernimmt TKIN Aufgaben von der Maschinenwartung bis hin zu Montagetätigkeiten.

Warten in Gelsenkirchen

Der Thyssen-Krupp-Vorstand Edwin Eichler lobte Wisag als „zuverlässigen Partner”. Wisag hat sich bislang mit etwa 23.000 Mitarbeitern vor allem auf den Service rund um Gebäude von Industriebetrieben spezialisiert. Mit der Übernahme, die rückwirkend zum 1. Oktober erfolgt, werde das „Leistungsangebot erweitert”, sagt Wisser. Aus Firmenkreisen verlautete, Wisag zahle einen Kaufpreis in dreistelliger Millionenhöhe.

Thyssen-Krupp hatte vor einem Jahr angekündigt, sich von Unternehmen der Sparte Industrial Services trennen zu wollen. Auf der Verkaufsliste stehen auch die Dienstleistungsfirmen Safway mit rund 5000 und Xervon mit 8000 Beschäftigten. In Gelsenkirchen werden die Vorgänge mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Hier hat Xervon einen wichtigen Standort.