Essen. . Geldautomaten von Sparkassen waren am Freitag für Stunden lahm gelegt. Das Problem betraf Institute in drei Bundesländern. Kundenandrang in Filialen.
- Systemfehler im Sparkassen-Rechenzentrum in Fellbach bei Stuttgart legte Geldautomaten lahm
- Erst nach mehreren Stunden funktionierten die Systeme wieder
- Online-Banking soll nicht beeinträchtigt gewesen sein
Ein Systemfehler hat am Freitag wohl Hunderte oder gar einige Tausend Geldautomaten von Sparkassen in NRW und zwei weiteren Bundesländern lahm gelegt. Geldabheben war dort seit dem Morgen für Stunden nicht möglich, auch Kontoauszugsdrucker funktionierten nicht. Gegen 13.40 Uhr teilten Sparkassen mit, die Systeme würden wieder gestartet.
Betroffen von den Störungen waren nach Auskunft aus der Sparkasse Kleve 90 bis 95 Prozent aller Sparkassen im Rheinland, in Rheinland-Pfalz und im Saarland. So habe es der Sparkassen-Dienstleister Finanz Informatik, der die Rechenzentren betreibt, intern mitgeteilt. Ausgefallen an Rhein und Ruhr waren unter anderem die Geldautomaten der Sparkasse Essen (die alleine 130 Geldautomaten hat) und der Sparkassen in Duisburg, Mülheim, Ratingen, Hilden, Velbert, Kleve, Krefeld, und Wuppertal.Keine Probleme wurden unter anderem gemeldet von den Sparkassen in Düsseldorf, Oberhausen und Bochum.
Ursprung für Geldautomaten-Problem liegt beim Sparkassen-Rechenzentrum
Den Informationen nach hatten die technischen Probleme ihren Ursprung im Sparkassen-Rechenzentrum in Fellbach bei Stuttgart. Dort sind alles bundesweit 416 Sparkassen-Institute datentechnisch vernetzt. "Vieles deutet auf einen Serverausfall hin", sagte ein Sparkassensprecher am Vormittag auf Anfrage.
Auch der Geldverkehr in den Filialen sei gestört gewesen, erklärte ein Sprecher der Sparkasse Essen. Sparkassen verwiesen Kunden vielfach an ihre Filialen. Dort habe zeitweise großer Andrang geherrscht. In manchen Filialen seien Kunden deshalb sogar abgewiesen worden.
Sind Sparkassen zu Kostenerstattung verpflichtet?
Inwieweit Sparkassen nun dazu verpflichtet sind, Kosten zu erstatten, falls Kunden zu Automaten fremder Banken ausgewichen sind, ist gerichtlich jedoch nicht geklärt, sagt Markus Feck, Bankjurist bei der Verbraucherzentrale NRW. "Für 4.50 Euro Automatengebühr verklagt man nicht seine Bank", meint Feck. Betroffene Kunden könnten jedoch versuchen, ihre Sparkasse schriftlich um Kulanz zu bitten. Feck: "Wenn die Sparkasse clever ist, dann macht sie da kein Fass auf". Haben Kunden Streit mit ihrer Sparkasse empfielt Feck die entsprechenden Schlichtungsstellen. Im Rheinland wäre das die "Kundenbeschwerdestelle" beim Rheinischen Sparkassen- und Giro-Verband (hinter diesem Link finden sich, unten im Text, weitere Adressen).
Laut Sparkassen sei die Zahlungsmöglichkeit mit Giro- bzw. EC-Karten durch die Störung nicht eingeschränkt gewesen. Auch das Online-Banking sei nicht beeinträchtigt gewesen.