Berlin. Die Fahrt im ICE, Intercity und Eurocity wird dieses Jahr nicht teurer. Die Bahn will Kunden im Fernverkehr zurückgewinnen. Anders im Regionalverkehr.
Bahnkunden profitieren vom scharfen Wettbewerb im Fernverkehr: In diesem Jahr gibt es zum zweiten Mal in Folge kaum Preiserhöhungen auf der Langstrecke. "90 Prozent der Tickets bleiben unverändert", kündigte Fernverkehrschefin Birgit Bohle am Dienstag in Berlin an. Das gelte etwa für Normalpreise, Sparpreise und Bahncards. Teurer werden Fahrten über die Neubaustrecke Erfurt-Halle/Leipzig, die ab Dezember deutlich kürzere Reisezeiten bringt. Auch die Kunden im Regionalverkehr müssen mit Preiserhöhungen rechnen.
WLAN lässt weiter auf sich warten
"Wir greifen an", sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. Angesichts wachsender Konkurrenz durch Fernbusse und niedriger Spritpreise will die Bahn mit den weitgehend stabilen Preisen mehr Kunden in ihre Fernzüge locken. Gestrichen werden deshalb auch die Vorverkaufsfrist bei Sparpreisen sowie in ICE-Sprinter-Zügen die Reservierungspflicht und der Aufpreis von 11,50 Euro. Kostenfreie Reservierungen gibt es aber weiterhin nur in der ersten Klasse.
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Für Fahrgäste in der zweiten Klasse des ICE lässt zudem das für 2016 versprochene kostenlose WLAN auf sich warten. "Wir können heute kein Datum nennen", sagte Bohle. "Wir werden alles daran setzen, es möglichst 2016 noch hinzubekommen - aber nur zu einer guten Qualität." Momentan gebe es noch einen Engpass bei der Leistungsfähigkeit des Systems an Bord. In der ersten Klasse des ICE ist der drahtlose Internetzugang seit Dezember 2014 inklusive.
Noch keine Entscheidung im Regionalverkehr
Schon im vergangenen Jahr hatte die Bahn nach mehreren kräftigen Preisrunden die Tarife in der zweite Klasse nicht erhöht. In diesem Jahr wird nur jeder zehnte Fahrschein teurer: Tickets für Fahrten über den neuen Abschnitt Erfurt-Halle/Leipzig. Sie verteuern sich zwischen einem und sieben Euro.
Für den Regionalverkehr gibt es noch keine Entscheidung, da stimmt sich die Bahn noch mit den Verkehrsverbünden der Länder und Kommunen ab. Sie machen die Preise für 80 Prozent der Regionalfahrscheine. Große Verbünde wie Berlin-Brandenburg, Hamburg und Rhein-Ruhr bereiten Aufschläge zwischen knapp zwei und knapp drei Prozent vor oder haben diese schon beschlossen. (dpa)