Frankfurt. Nach Beginn des Streiks auf der Langstrecke drohen die Piloten mit neuen Ausständen: “Streiks in dieser Woche können wir nicht ausschließen“.

  • Gewerkschaft - Weitere Streiks in den nächsten Woche möglich
  • Lufthansa - "Wir sind entschlossen"
  • Streik auf der Langstrecke begann um 8.00 Uhr

Die Piloten drohen der Lufthansa nach Beginn eines Streiks auf den Langstreckenflügen mit neuen Ausständen. "Streiks in dieser Woche können wir nicht ausschließen", sagte der Vorstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, Markus Wahl, am Dienstag. Auch in der Zeit danach könne es zu Arbeitsniederlegungen kommen. "Generell ist in jeder Woche mit Streiks zu rechnen."

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Auslöser des Tarifkonflikts ist ein Streit um die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Die Lufthansa will nach Aussagen einer Sprecherin nicht nachgeben. "Wir sind entschlossen." Cockpit mute den Passagieren und Mitarbeitern der Lufthansa mit den neuen Streiks viel zu. Wie der Konflikt zu lösen sein könnte, sei derzeit nicht klar. "Cockpit hat sich verrannt."

Im Focus: Ausbau der Billig-Tochter Eurowings

Cockpit bestreikt seit 8.00 Uhr bis Mitternacht die Langstrecke - 84 Flüge sind deshalb gestrichen worden. Die Situation am Flughafen Frankfurt - dem Drehkreuz der Lufthansa - war am Morgen ruhig. Schlangen vor den Umbuchungsschaltern bildeten sich nicht. Viele Passagiere verzichteten auf die Anreise.

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Insgesamt trifft der mittlerweile 13. Ausstand der Piloten seit eineinhalb Jahren mehr als 20.000 Fluggäste. Für Mittwoch ruft die Gewerkschaft bereits zur nächsten Arbeitsniederlegung auf - dieses Mal auf den Deutschland- und Europa-Flügen. Es ist der längste Arbeitskampf in der Lufthansa-Geschichte.

Vergangene Woche waren Tarifgespräche zwischen der Lufthansa und den Piloten nach langwierigen Verhandlungen gescheitert. Grund für das Aus war Cockpit zufolge die Tatsache, dass die Lufthansa den Ausbau des Billigfliegers Eurowings in Österreich auch während der Gespräche nicht auf Eis legen wollte. Aus Sicht der Lufthansa-Spitze ist der rasche Ausbau von Eurowings überlebenswichtig, um den Vormarsch der Billigrivalen Ryanair und Easyjet zu stoppen. (Reuters)