Düsseldorf/Nürnberg. Der neue Jahrgang der Auszubildenden ist diesmal früh ins Berufsleben gestartet. Mit positivem Effekt für den Arbeitsmarkt.
Die frühe neue Ausbildungsrunde hat die Arbeitslosenzahl in Nordrhein-Westfalen im August heruntergedrückt. So sank vor allem die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren im Vergleich zum Juli um 4,1 Prozent. Dies teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Montag in Düsseldorf mit.
Zudem glich demnach die momentan starke Nachfrage nach Fachkräften die anhaltende Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern aus, die noch im Juli für einen Anstieg der Arbeitslosenzahl gesorgt hatte. Insgesamt ging die Zahl der Arbeitslosen im August gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent auf 750.320 zurück. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich dadurch um 0,1 Prozentpunkte auf 8,0.
Nachfrage nach Arbeitskräften zieht an
Nach Einschätzung der Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld, zieht die Nachfrage nach Arbeitskräften insgesamt an. Mit dem Beginn der Berufsausbildungen im August und September sei vor allem bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren ein deutlicher Rückgang zu erwarten, sagte Schönefeld.
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Durch den frühen Start der Auszubildenden trat die saisonbedingte Belebung des Arbeitsmarktes nach der Sommerpause schon eher ein. Daher erklärt sich auch, weshalb die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch vor einem Jahr lag. Die gute Entwicklung würde in den kommenden Monaten anhalten, jedoch sich im September nicht mehr so stark auswirken.
Zu wenig freie Lehrstellen in NRW
Rund 40.000 junge Menschen in Nordrhein-Westfalen sind aktuell auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz - es gibt aber nur 21.000 freie Lehrstellen. Schönefeld riet Unternehmen, den Jugendlichen, die nicht alle Kriterien erfüllen, eine zweite Chance zu geben sowie den jungen Bewerbern zu mehr Flexibilität bei der Jobsuche.
Als "Kernproblem des NRW-Arbeitsmarktes" stellte die Arbeitsagentur die Situation der Langzeitarbeitslosen heraus. Deren Zahl hat sich bei einem Stand von 326 419 zum Vormonat kaum verändert (minus 1333). In Nordrhein-Westfalen sind 43,5 Prozent der Arbeitslosen bereits ein Jahr und länger ohne Beschäftigung.
Arbeitslosenzahl steigt bundesweit auf 2,796 Millionen
In Deutschland waren zuletzt 2,796 Millionen Menschen ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Das waren 23.000 mehr als im Juli. In den vergangenen drei Jahren war die Zahl der Arbeitslosen im August im Schnitt um 30.000 gestiegen. Behördenchef Frank-Jürgen Weise sagte daher: "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im August saisonbereinigt gesunken, das Beschäftigungswachstum hält an."
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Es ist zudem die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem August seit 1991. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber Juli um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zu. Saisonbereinigt sank die Zahl der Jobsucher um rund 7000 auf 2,790 Millionen. Und im Vergleich zum Vorjahr waren 106.000 Menschen weniger erwerbslos gemeldet.
Hauptursache für den Anstieg im August sei die anhaltende Sommerpause, sagte Weise. Viele junge Menschen melden sich nach abgeschlossener Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos. Außerdem stellen die Unternehmen in den Ferien weniger neue Mitarbeiter ein.
597.000 offene Stellen
Die Zahl der offenen Stellen stieg im August erneut auf nun 597.000 - das sind 81.000 mehr als vor einem Jahr. "Besonders gesucht sind zurzeit Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau, Verkauf sowie Verkehr und Logistik", teilte die BA mit. "Es folgen Berufe in Maschinen- und Fahrzeugtechnik und Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik."
Auch Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gewachsen. Nach den jüngsten Daten vom Juli stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 26.000 auf 42,99 Millionen. Das sind 160.000 mehr als im Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legte von Mai auf Juni um 41.000 auf 30,72 Millionen zu. Das sind 547.000 Menschen mit regulärem Job mehr als vor einem Jahr. (dpa)