Essen. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf Lohnerhöhungen von 2,5% in 2015 und 2% in 2016 geeinigt. Nur noch 50 % der Betriebe im Tarf.

Rund 700.000 Beschäftigten im NRW-Einzelhandel bekommen ab dem 1. August mehr Geld. In der fünften Tarifrunde haben sich am Dienstag in Recklinghausen Arbeitgeber und Gewerkschaft Verdi auf Lohnerhöhungen von 2,5 Prozent in diesem Jahr und zwei Prozent im kommenden Jahr geeinigt.

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Das berichteten der Handelsverband Nordrhein-Westfalen und die Gewerkschaft Verdi in Düsseldorf. Auch in mehreren anderen Tarifgebieten hatte es zuvor bei den jeweils regional geführten Gesprächen Abschlüsse in dieser Höhe gegeben.

Tarifbindung im Einzelhandel schwindet radikal

Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer beklagte, dass die Arbeitgeber auch weiterhin eine Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge abgelehnt hätten. Die Tarifbindung der Unternehmen im deutschen Einzelhandel liegt nach Schätzungen schon seit längerer Zeit unter 50 Prozent. Das bedeutet, dass nicht alle Beschäftigten automatisch von den Tarifabschlüssen in den jeweiligen Bundesländern profitieren. Andererseits orientieren sich auch einige nicht tarifgebundene Unternehmen an den Abschlüssen.

Mit der Warenhauskette Karstadt vor längerer Zeit und vor kurzem der Metro-Lebensmitteltochter Real haben bereits zwei große Unternehmen aus NRW ihren Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag erklärt. Schon seit längerem verhandelt Verdi mit Karstadt über eine Rückkehr.