Düsseldorf. Der Gewinn bei Eon ist im ersten Halbjahr deutlich abgerutscht. Konzern-Chef Teyssen kritisiert das Energiepaket der Bundesregierung.
Der größte deutsche Energiekonzern Eon bleibt im Tagesgeschäft auf Talfahrt. Im ersten Halbjahr sackte der operative Gewinn um 13 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Dabei machten dem Konzern weiter die wegbrechenden Gewinne der klassischen Stromerzeugung zu schaffen. Dass unter dem Strich der Überschuss dennoch um 40 Prozent zulegte, verdankte Eon geringeren Zins- und Steuerlasten sowie Bewertungseffekten. An der Prognose für dieses Jahr hielt der Konzern fest.
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Eon hat 2015 zum Übergangsjahr erklärt. Das Unternehmen arbeitet derzeit mit Hochdruck an seiner eigenen radikalen Aufspaltung. Anfang 2016 soll die neue Firmenkonstruktion starten. Dann wird das angeschlagene Geschäft mit Kohle-, Gas-, Atom- und Wasserkraftwerken mit anderen Sparten wie dem Energiehandel zusammen in die neue Firma Uniper abgespalten. Das Kernunternehmen Eon konzentriert sich von Essen aus künftig auf Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb.
Eon-Chef kritisiert Energiepaket der Bundesregierung
Eon-Chef Johannes Teyssen reichen die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung zur Gestaltung des Energiemarktes nicht. "Das Energiepaket der Bundesregierung bringt zwar einige Fortschritte für die nächsten Jahre, aber ein verlässlicher Rahmen für die Zukunft der Energieversorgung und die Umsetzung der Energiewende ist es nicht", kritisierte der Manager am Mittwoch in der Pressemitteilung zum Halbjahresbericht des größten deutschen Energiekonzerns. Nach wie vor fehle ein klares Regelwerk, mit dem etwa Gaskraftwerke für ihre Leistung zur Versorgungssicherheit eine längerfristige wirtschaftliche Perspektive bekämen.
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Anfang Juli hatte sich die Bundesregierung auf ein milliardenschweres neues Energie- und Klimapaket verständigt. Es sieht unter anderem vor, eine Kapazitätsreserve aufzubauen. Dabei sollen Betreiber von konventionellen Kraftwerken dafür belohnt werden, dass sie anders als Solar- und Windanlagen jederzeit eine gesicherte Stromleistung (Kapazität) anbieten können. Mit Regelungen zur Absicherung der Stromversorgung seien Großbritannien, Frankreich, Italien und Belgien viel weiter, sagte Teyssen. (dpa)