Berlin. Streikfolgen und Fernbus-Konkurrenz : Bahnchef Grube hat an mehreren Fronten zu kämpfen. Ein grundlegender Umbau soll dem Konzern Luft verschaffen.
Die Deutsche Bahn will mit einem Umbau des Konzerns wieder profitabler werden. Als Reaktion auf Schwierigkeiten in mehreren Geschäftsfeldern kündigte Vorstandschef Rüdiger Grube nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch gravierende Änderungen an.
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Er wolle dem Kontrollgremium "in absehbarer Zeit" Vorschläge zu diesem Umbau unterbreiten, hieß es. Die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) hatte zuvor über das Thema berichtet. Nach Angaben des Blattes will sich Grube dabei mit Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht abstimmen und bereits in den nächsten Wochen entsprechende Schritte umsetzen.
Deutsch Bahn soll "neue Wege gehen"
Laut einer Vorlage für den Aufsichtsrat mit der mittelfristigen Finanzplanung bis zum Jahr 2019 will Grube mit der Bahn "neue Wege gehen", um im Wettbewerb zu bestehen, soweit bestehende Geschäftsmethoden "nicht beziehungsweise nicht mehr zukunftsfähig sind".
Das schließe "Veränderungen in der Wertschöpfungstiefe, die Neudefinition des Kerngeschäfts und Veränderungen im Portfolio des Konzerns mit ein", steht in dem Papier nach Angaben einer zuverlässigen Quelle.
Bahn steht unter Druck
Diese Begriffe könnten etwa Ausgliederungen, den Verkauf von Konzernteilen oder Zukäufe bedeuten. Laut "SZ" sind auch mögliche Vorstandswechsel in der Diskussion.
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Die Bahn steht im Personenfernverkehr wegen der gewachsenen Konkurrenz der Fernbusse unter Druck. Im Regionalverkehr hat sie bei Ausschreibungen Marktanteile verloren. Und im Schienengüterverkehr sind laut dem Zeitungsbericht seit Jahresbeginn Verluste statt geplanter Gewinne aufgelaufen. Hinzu kommen die finanziellen Folgen der Lokführerstreiks.
Nach dpa-Informationen lag das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bis Ende Mai bei 626 Millionen Euro, das sind 239 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr 2015 bleibt die Bahn bei einem Ebit-Ziel von zwei Milliarden Euro. (dpa)