Frankfurt/Main. Keine guten Nachrichten für ICE-Bauer Siemens: Ersatzteile und Züge könnte die Deutsche Bahn schon bald von einem chinesischen Megakonzern beziehen.
Die Deutsche Bahn sucht die Zusammenarbeit mit chinesischen Zugherstellern. "In drei bis fünf Jahren kann Asien und speziell China eine Schlüsselfunktion im Einkauf von Zügen und Ersatzteilen für die Deutsche Bahn erlangen", sagte Bahn-Technikvorstand Heike Hanagarth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z./Dienstag).
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Die beiden großen chinesischen Produzenten China South Locomotive & Rolling Stock Corporation (CSR) und China CNR Corporation (CNR) sind nach Ansicht der Managerin inzwischen wettbewerbsfähig: "Fakt ist, dass die chinesischen Hersteller bereits heute über namhafte Kunden etwa in den Vereinigten Staaten verfügen."
Bislang sind der ICE-Hersteller Siemens, der kanadische Konzern Bombardier und Alstom aus Frankreich die wichtigsten Lieferanten der Deutschen Bahn. Ihnen wolle die Bahn "zeigen, dass wir uns mit ihren internationalen Wettbewerbern beschäftigen", sagte Hanagarth.
Im Herbst soll voraussichtlich in Peking ein Einkaufsbüro eröffnet werden. Ziel ist nach Worten Hanagarths die Zusammenarbeit mit CSR und CNR. Die ICx-Züge als Nachfolger für ICE und Intercity wurden noch bei Siemens bestellt. Sie sollen von 2017 an geliefert werden. (dpa)