Bielefeld. Machtkampf im größten deutschen Fleischkonzern: Selbst über den Steuerberater stritten Clemens und Robert Tönnies vor Gericht. Jetzt fiel das Urteil.

In einem Streit bei Deutschlands größtem Fleischkonzern hat sich Mitinhaber Robert Tönnies vor Gericht nicht durchsetzen können. Er hatte die Abberufung des langjährigen Steuerberaters Josef Schnusenberg sowie eines Wirtschaftsprüfungsunternehmers aus Düsseldorf gefordert. Beide hatten auch ein privates Mandat des anderen Gesellschafters, Clemens Tönnies. Er ist Roberts Onkel. Beide stehen in einem erbitterten Streit um die Macht im Konzern.

Im Fall Schnusenberg haben sich beide Seiten nach der mündlichen Verhandlung Ende Januar außergerichtlich geeinigt, wie das Landgericht Bielefeld am Freitag mitteilte. Das Unternehmen hatte dargelegt, dass das Mandat für Schnusenberg ohnehin auslaufe. Das Gericht hätte die Klage nach eigener Aussage auch abgewiesen (Az.: 17 O 85/13 und 17 O 6/14).

In Bezug auf die Wirtschaftsprüfer sah das Gericht keine Nachteile für Robert Tönnies. Die geforderte Abberufung wegen Interessenskonflikten der gerade erst beauftragten Prüfer wäre für die Firma Tönnies eher schädlich gewesen. Pflichtverletzungen konnte das Gericht nicht erkennen. (dpa)